Rückblick: Remscheid im August 2001
Nachdem ein drastischer Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen bekannt geworden war – von 50 Millionen im ersten Halbjahr 2000 auf 41 Millionen Mark -, schlug im August 2001 der damalige Stadtkämmerer Jürgen Müller Alarm. Dieser Rückgang um 18 Prozent sei fast doppelt so hoch wie im westdeutschen Städtedurchschnitt. Remscheid sei es kaum mehr möglich, seine Pflichtaufgaben zu erledigen. Müller verlangte damals von Land und Bund, weniger Aufgaben auf die Kommunen zu übertragen oder sie mit mehr Geld auszustatten. Eine Forderung, die auch heute noch aktuell ist.
Die Gewerkschaft Verdi forderte vor zehn Jahren die Remscheider Ratsfraktionen auf, die drei von der Wirtschaftsförderung für November beantragten verkaufsoffenen Samstage nicht zu genehmigen. Denn diese stünden im krassen Widerspruch zum Ladenschlussgesetz und würden im Übrigen weder zu mehr Umsatz noch zu sichereren Arbeitsplätze im Einzelhandel führen. Es gab auch eine Unterschriftenaktion. Genutzt hat sie nichts.
Im August 2001 wurde bekannt, dass das Arbeitsamt Solingen/Remscheid im Frühjahr 2003 seine Niederlassung an der Ludwigstraße aufgeben und einen Neubau in der Nähe des Bahnhofs beziehen wolle. Der erste Spatenstich zum Bau des ADAC-Hauses am Bahnhof wurde für Mitte September angekündigt. In dem mehrgeschossigen Wohn- und Bürogebäude, das inzwischen längst zum Stadtbild gehört, mietete das Arbeitsamt rund 2.500 Quadratmeter an. Der Altbau aus der Vorkriegszeit wurde an die Stadt Remscheid verkauft und beherbergt heute die Bauverwaltung, über eine Fußgängerbrücke mit dem Ämterhaus verbunden.
Eine positive Bilanz zog vor zehn Jahren die Remscheider Technologiefabrik. Bei einem Jahresumsatz von 2,5 Millionen Mark sei in der ersten Jahreshälfte 2001 ein Plus von 100.000 Mark erwirtschaftet worden, sagte Geschäftsführer Hubert Stütz. Mit 50 Firmen und Unternehmensgründern sei die Technologiefabrik zu mehr als 90 Prozent ausgelastet. 2010 ging die Technologiefabrik an der Berghauser Straße in Insolvenz.
Ein Häftling der Remscheider Justizvollzugsanstalt holte im August 2001 ein Verkehrsflugzeug vom Himmel, das auf dem Weg von Düsseldorf nach Mallorca war. Über Handy hatte er mit der Explosion einer Bombe gedroht. Daraufhin wurde der Pilot angewiesen, in Genf zwischenzulanden, damit der Flugzeug untersucht werden konnte. Eine Bombe wurde nicht gefunden.
Die Kasse des Remscheider Theaters erhielt vor zehn Jahren ein neues Kartenverkaufssystem. Weil die Umstellung länger dauerte als erwartet, konnte die Kasse erst am 28. August wieder geöffnet werden.
Ein dreister Einbruch beschäftigte vor zehn Jahren die Remscheider Polizei. Aus einem Zweiradgeschäft in Lennep hatten Unbekannte vier Motorräder im Wert von mehreren zehntausend Mark gestohlen. Sie waren mit einem Kastenwagen vorgefahren und hatten eine Schiebetür aufgehebelt.
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