GEW fordert das Aus für Haupt- und Realschulen in RS
Zur Mitgliederversammlung am Dienstag, 18. Oktober, um 16.30 Uhr in der Denkerschmette, Kippdorfstr. 27, hat der Vorstand des Stadtverbandes Remscheid der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) den Mitgliedern unter der Überschrift „Schullandschaft Remscheid 2020“ einen weitreichenden Antrag zur Abstimmung vorgelegt. Der Waterbölles dokumentiert ihn nachfolgend:
„Nach dem Anstoß der Debatte durch Schuldezernent Mast-Weisz, der in Zukunft von nur zwei Schulformen ausgeht, hat sich die Auseinandersetzung auf Statements zu Schulformen und Standortfragen verengt. Bemühungen, Schulen zu finden, die freiwillig ihr Auslaufen bzw. ihre Umwandlung in eine integrative Schulform beantragen, waren und werden ohne Aussicht auf Erfolg sein, da sich Schulleitungen verständlicherweise vor ihre Schulform und ihre Schule stellen müssen. Gegenwärtig beschränkt sich die Diskussion bedauerlicherweise nur auf den Standort einer 3. Gesamtschule bzw. einer Sekundarschule. Der Vorstand der GEW Remscheid hat die Thematik eingehend besprochen und einstimmig beschlossen,
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Alle Haupt- und Realschulen werden aufgelöst bzw. laufen allmählich aus.
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Parallel dazu werden gleichzeitig oder in einem Stufenplan drei in der Regel 5-zügige Gesamtschulen gegründet.
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Da kein Neubau möglich ist, kommen aus Sicht der GEW nur drei Standorte in Frage: Die Schulzentren Klausen und Hackenberg sowie das Gebäude der AvH in Verbindung mit den Gebäuden der Hauptschule Wilhelmstraße.
Begründungen:
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Um als Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen wir in Remscheid eine zukunftsorientierte leistungsfähige Schullandschaft, die allen Jugendlichen vergleichbares und wohnortnahes Lernen ermöglicht.
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Die damit verbundene Nachhaltigkeit kann durch eine zersplitterte Schullandschaft mit möglicherweise noch zwei Hauptschulen, einer Realschule, einer Sekundarschule, zwei Gesamtschulen und einigen Gymnasien nicht geleistet werden.
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Für Eltern ist wichtig, dass die Schule, die ihr Kind besucht, die Möglichkeit zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife beinhaltet. Deswegen scheidet die Sekundarschule aus, für die ja keine Oberstufe vorgesehen ist.
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Eltern wünschen transparente und für sie verstehbare Schulangebote.
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In den „Eckpunkten Sekundarschule“ der Landesregierung wird bei einer hohen Zahl abgelehnter Gesamtschüler explizit die Gründung einer Gesamtschule gefordert.
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Durch die angekündigte Verkleinerung der Klassen erhöht sich bei den bestehenden Gesamtschulen die Zahl der Ablehnungen noch um ca. 35.
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Die beiden bestehenden Gesamtschulen leiden unter räumlicher Enge und sind somit wohl durchaus an einer Reduzierung der Zahl ihrer Klassen interessiert.
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2020 würden an fünf Standorten jeweils 5 Klassen mit ca. 25 Kindern aufgenommen werden können. Dies entspricht 625 Kindern. Weitere 300 Kinder des Jahrgangs fänden einen Platz an einem der drei Gymnasien, die weiterhin in acht Schuljahren das Abitur ermöglichen.
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Freiwerdende Raumkapazitäten (insbesondere an den Gesamtschulen) können zur Entwicklung inklusiver Beschulung mit kleinen GU-Klassen genutzt werden.
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Spezielle Leistungen, die gegenwärtig von Hauptschulen in Seiteneinsteiger- und BUS-Klassen etc., erbracht werden, könnten ebenfalls Berücksichtigung finden.
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Jeder Stadtteil könnte mindestens eine Gesamtschule aufweisen, so dass auch in der Sekundarstufe I wohnortnahe Beschulung möglich wäre; lästige Schulbusverkehre könnten eingeschränkt werden.
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Bei der allmählichen Umwandlung der Schullandschaft bis 2020 würde keine Schule bevorzugt bzw. benachteiligt, so dass sich die Diskussionen, wo denn der bessere Standort sei, erübrigen würden.
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Ähnlich wie auf Landesebene würde ein nachhaltiger Schulfrieden in Remscheid herrschen, der genutzt werden könnte, den Bildungsstandort Remscheid mit Unterstützung der Bildungskonferenz nach vorne zu bringen.
Die GEW Remscheid wird dies begleiten und die Interessen der Lehrkräfte der verschiedenen Schulformen und Schulen vertreten.“
Kommentare
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