Park oder Metzgerei, das ist hier die Schicksalfrage
Die Waterbölles-Glosse
„Schattenspendender Buche droht bald die Motorsäge“, titelte der Waterbölles am 9. November 2009. Und tatsächlich: Kurz darauf wurde die Säge angeworfen und der Baum gefällt. Weil sonst ein Teil seiner schweren Äste beim nächsten Sturm auf den Neubau hätte stürzen können, den die Bäckerei Beckmann an der Kreuzbergstraße gleich neben dem Rathaus – und zwei Meter von dem Buchenstamm entfernt – hatte errichten lassen.
Das neue Café floriert. Die Geschäftslage (Bushaltestelle vor der Türe) scheint „erste Sahne“ zu sein. Das blieb auch Marcus Weber von der Fleischerei Nolzen nicht verborgen. Wo ein Bäcker gute Geschäfte macht, sollte das einem Metzer auch gelingen…. Und so müssen sich jetzt die Mitglieder der Bezirksvertretung Lüttringhausen, ob sie wollen oder nicht, mit der Frage beschäftigen, ob es vertretbar sein könnte, die geltende Denkmalbereichssatzung dahingehend zu ändern, dass aus dem kleinen Park neben der Bäckerei Beckmann Bauland wird. Denn Marcus Weber würde dort gerne einen zweistöckigen Neubau errichten, im Souterrain, auf Parkebene, die 600 Quadratmeter großen Produktionsräume („Wurstküche“), und darüber die Verkaufsräume. Doch die Begeisterung der BV-Mitglieder hielt sich in engen Grenzen, als sie davon am vergangenen Mittwoch erfuhren. Die meisten hielten sich eher bedeckt. Nicht so Stephan Jasper von den Grünen. Er sah „erhebliche Probleme“, so zitiert vom RGA am Samstag. Die teilte er übrigens mit Renate Falkenberg von der Unteren Landschaftsbehörde der Stadt. Motto: Park ist Park, und der wartet nicht gerade darauf, von einer Metzgerei überbaut zu werden.
Womit ich die „Eigeninitiative“ von Herrn Weber nicht gleich verteufeln will. Der Versuch ist bekanntlich nicht strafbar. Also empfehle ich den Kommunalpolitikern nach gebührender Denkpause ein klares „Herzlichen Dank, haben drüber nachgedacht, Nein und tschüs!“ Denn: Gemeinwohl geht vor Eigennutz! Auch in der Lüttringhauser Innenstadt. Im Allgemeinen (Baurecht) und Besonderen (städtisches Grün). Auch wenn, womöglich „200 Meter über Leben und Tod entscheiden", wenn es um den Standort eines Geschäftes geht. Auch das ein Zitat von Marcus Weber aus dem RGA. Aber das war gewiss scherzhaft gemeint, gell? Habe jedenfalls herzlich darüber gelacht.
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