"Wirtschaft erleben": Großer Andrang bei "Dirostahl"
Der Andrang war nicht bei allen Remscheider Unternehmen gleich groß, die am Samstag ihre Pforten geöffnet hatten. Gleichwohl traf die Ankündigung von Thorsten Kapitza, Sprecher der Wirtschaftsjunioren Remscheid (Wijus) durchaus zu, es werde „ein spannender Tag“ werden. Den erlebten nach Angaben der Wijus rund 10.000 Bürger/innen mit („Ein toller Erfolg!“). Zum zweiten Mal hatten die Wijus die Aktion „Wirtschaft erleben“ organisiert. Und wiederum hatten die Remscheider/innen die Qual der Wahl: Diesmal machten ihnen mehr als 75 Firmen (bei 14 davon erst nach vorheriger Anmeldung) das Angebot, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Ein Angebot, das umso reizvoller erschien, je größer die „Kulissen“ waren. Gutes Beispiel: Die Karl Diederichs KG („Dirostahl“), Lüttringhausens traditionsreiches Stahl-, Walz- und Hammerwerk an der Luckhauser Straße. Von den zahlreichen kleinen und großen Werkshallen beiderseits der Autobahn zwischen Lennep und Lüttringhausen waren die Schmiedehalle (Ohrstöpsel empfehlenswert; es gab sie am Eingang) und die Dreherei in Teilen für das Publikum geöffnet. Und auf dem großen Parkplatz nebenan waren am Mittag nur noch wenige Plätze frei.
Nicht nur die Bearbeitung des glühenden Eisens war bei Dirostahl sehenswert, sondern auch die zahlreichen „Rohstofflager“ außerhalb der Produktionsgebäude waren es mit ihren unzähligen – ein Mitarbeiter sagte, „mehreren hundert“ – Stahlblöcken von unterschiedlicher Größe, Form und Farbe; ein Wert von vielen Millionen Euro. Daraus stellt Dirostahl Stabstahl und Schmiedestücke aus unlegierten und legierten Stählenfür den gesamten Maschinenbau im In- und Ausland her, insbesondere für den Getriebe- und Anlagenbau, den Bau schwerer Werkzeug-, Kunststoff-, Textil- und Papiermaschinen, für Kraftwerke und nicht zuletzt für den Schiffsbau und die Off-Shore-Technik. Freiformschmiedestücke bis etwa 35.000 kg, nahtlos gewalzte Ringe bis etwa 3.500 mm Außendurchmesser, geschmiedeter Stabstahl bis 1.000 mm Durchmesser / vierkant und bis 15 m Länge, aus unlegierten und legierten Stählen.
Seit mehr als vier Jahrhunderten ist die Familie Diederichs im Gebiet zwischen Remscheid und Lüttringhausen im Schmiedebetrieb tätig. Anfangs in kleinen, von Wasserkraft betriebenen Raffinier-, Reck-, Breit- und Sensenhämmern. Dem traditionellen Kernbetrieb, der Schmiede, wurden Ringwalzwerke, Wärmebehandlungsbetriebe und Mechanische Werkstätten angegliedert. So wurde aus dem einstigen Kleinbetrieb ein modernes Stahl-, Walz- und Hammerwerk mit 30-prozentigem Exportanteil und rund 470 Mitarbeiter – eine der größten und am modernsten ausgerüsteten privaten Freiformschmieden in Europa und der größte gewerbliche Ausbildungsbetrieb am Ort. (Weitere Fotos auf der zweiten Seite)
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