„Klar ist, dass man von einem Minijob nicht leben kann!“
Pressemitteilung der Fraktion der Linken
Zum Welttag für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober erklärt Fritz Beinersdorf für Die LINKE. Remscheid: „Zwischen 2000 und 2010 ist die Zahl der Beschäftigten im Niedriglohnbereich um mehr als 140.000 gestiegen und hat eine Quote von 18,3 Prozent erreicht. Bei der letzten Datenerfassung 2010 arbeitete fast die Hälfte der Mädchen und jungen Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren im Niedriglohnbereich. Die Entwicklung gibt im Gegensatz zu den Verlautbarungen der rot-grünen Landesregierung keinerlei Grund zur Selbstzufriedenheit. Auch hierzulande breiten sich prekäre Beschäftigung und Niedriglöhne ungehindert aus. Um menschenwürdige Arbeit für alle durchzusetzen, bleibt DIE LINKE bei ihrer Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn von zehn Euro. Die grassierende Leiharbeit ist moderner Menschenhandel und muss verboten werden. Ebenso ist der Trend zur Befristung von Arbeitsverträgen zu stoppen: Unbefristete Arbeitsverträge müssen die Regel bleiben.“
Beinersdorf erinnert an folgende Fakten: Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Vollzeit ist zwischen 2000 und 2010 in Nordrhein-Westfalen um über 350.000 gesunken. Besonders alarmierend sind die Zahlen bei Jugendlichen: Der Anteil von Mädchen und jungen Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren im Niedriglohnbereich ist im selben Zeitraum von 48,8% auf 55,2% gewachsen. Immer mehr Stellen gibt es nur befristet: Verfügten im Jahr 2000 noch 7,9 Prozent der abhängig Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen nur über befristete Arbeitsverträge, so waren es 2010 bereits zehn Prozent Auch hier sind Mädchen und junge Frauen zwischen 15 und 24 Jahren am stärksten betroffen: 2010 lag der Anteil der befristet Beschäftigten in dieser Gruppe bei 30,5 Prozent im Gegensatz zu 19,3 Prozent im Jahr 2000. 2011 waren in Nordrhein-Westfalen 199.366 Personen in der Leiharbeit beschäftigt. Ende 2001 waren es gerade einmal 76.215. Ende 2011 gingen allein in Nordrhein-Westfalen 1.829.758 Beschäftigte einem Minijob nach. Beinersdorf: „Dabei ist klar, dass man von einem Minijob nicht leben kann.“ (Martin Klück)
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