Bauleitverfahren für DOC in Lennep laufen jetzt an
Voraussetzung für ein großflächiges Designer-Outlet-Center mit einer Verkaufsfläche von ca. 20.000 m² auf dem Gelände des Röntgen-Stadions, Jahnplatzes und Kirmesplatzes in Remscheid-Lennep ist ein Bauleitverfahren. Die Stadtverwaltung leitet es dieser Tage in die Wege – am Mittwoch in der Bezirksvertretung Lennep und am Donnerstag im Haupt- und Finananzausschuss. Dort sollen Beschlüsse gefasst werden zur Aufstellung eines Bebauungsplans (Nr. 657), zur 5. Änderung des Flächennutzungsplanes und zu Zuschussanträgen an das Land NRW zum geplanten Ausbau der Verkehrsknotenpunkte Trecknase/Alte Trecknase“ Ringstraße/Mühlenstraße/Rader Straße. Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit (§ 3 Abs. 1 BauGB) an der Bauleitplanung soll durch Bürgerversammlung und Planaushang erfolgen. Wegen der besonderen Bedeutung der Planung ist neben einer Bürgerversammlung für den Stadtbezirk Lennep eine weiter die Stadtbezirke Alt-Remscheid, Süd und Lüttringhausen geplant. Aktuell wird das Röntgen-Stadion als Sportstätte, der Kirmesplatz als Veranstaltungsplatz und der Jahnplatz als Parkplatz genutzt. Nach Abstimmung mit den Nutzern dieser Einrichtungen will die Stadt Remscheid Alternativ-/Ersatzstandorte finden und in diesem Zusammenhang notfalls weitere Bauleitplanverfahren einleiten.
„Für das beabsichtigte Vorhaben von überörtlicher Bedeutung ist die regionale und stadträumliche Verträglichkeit, eine ausreichende Dimensionierung der Verkehrsanbindung, die Integration immissionsschutzrechtlicher Belange und die Eignung der Teilstandorte nachzuweisen. Als Grundlagen der Änderung des Flächennutzungsplanes und der Bebauungsplanung sind daher zunächst bereits vorhandene Untersuchungen (Wirkungsanalyse zur Verträglichkeit des Einzelhandelsvorhabens, Verkehrsstudie, Altlastenuntersuchungen) bezüglich der neuen Gegebenheiten fortzuschreiben. Im weiteren Verfahren müssen diese Gutachten um zusätzlich gewonnene Aspekte vervollständigt und ergänzt werden. Weitere Einzelgutachten (z.B. Entwässerungsstudie, Umweltbericht) werden ggf. entsprechend den Konzepterfordernissen eingeholt. Eine rechtliche Beratung ist ebenfalls im Planverfahren vorgesehen“, so die Verwaltung in ihrer Vorlage.
Rechtsverbindliche Bebauungspläne bestünden für das Plangebiet nicht. Lediglich für den Kirmesplatz liege ein Fluchtlinienplan vor. Für die Teilfläche Kirmesplatz wurde am 9.2.2012 das Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 648 und zur 3. Änderung des Flächennutzungsplanes eingeleitet. Diese Verfahren werden nunmehr parallel zur Einleitung des neuen Bauleitverfahrens eingestellt. Die Änderung des Flächennutzungsplanes zu Gunsten eines DOC ist unumgänglich, weil nach § 11 Abs. 3 Baunutzungsverordnung großflächige Einzelhandelsbetriebe wie das geplante Designer Outlet Center „nur in Kerngebieten und für sie festgesetzten Sondergebieten zulässig (sind)“, wie die Verwaltung schreibt. „Die gegenwärtigen Darstellungen des Flächennutzungsplanes stehen dem entgegen.
Tangiert von den neuen DPC-Plänen in Lennep sind auch die Ratsbeschlüsse zur Haushaltssanierung vom 14. Juli 2011. Während der damals auf einen Verkauf des Röntgen-Stadions verzichtet hatte, galt dies für den Verkauf des Kirmesplatzes nicht. Deshalb initiierten die Lenneper Vereine ein Bürgerbegehren, das die Erhaltung des Kirmesplatzes in seiner jetzigen Form zum Ziel hat. Äußerungen der Oberbürgermeister, dieses Begehren ruhe gegenwärtig, hat Klaus Kreutzer, Vorsitzender des Verkehrs- und Fördervereins Lennep, inzwischen widersprochen.
Kommentare
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Fraktion der W.i.R. am :
Rhein. Einzelhandels- und Dienstleistungsverband am :
Fraktion der Linken am :
Chronist am :
Jochen Siegfried am :
Dr. Heinz-Dieter Rohrweck am :
Wilhelm Wunderlich am :
Klaus Runge am :