Entsorgungsbetriebe sind Chrom-Einleiter auf der Spur
Pressemitteilung des Wupperverbandes
Gemeinsam mit der Unteren Wasserbehörde Remscheid und der Bezirksregierung Düsseldorf ist der Wupperverband einer Firma auf der Spur, die über den Kanal unzulässig eine größere Menge Chrom eingeleitet hat. Das mit einer hohen Chrom(III)-Konzentration belastete Abwasser gelangte am 16. April in das Klärwerk Burg in Solingen-Unterburg. Das zufließende Abwasser konnte im Regenüberlaufbecken auf der Kläranlage zwischengespeichert und ein Schaden für das Klärwerk und die Umwelt vermieden werden. Da es sich nicht um das hochgiftige Chrom(VI) handelte, konnte das zwischengespeicherte Abwasser in der Kläranlage in kleinen Dosierungen mit gereinigt werden ohne eine feststellbare Beeinträchtigung der Umwelt. Dennoch hat die Chrom-Einleitung Folgen: Die Bezirksregierung als Überwachungsbehörde und die Untere Wasserbehörde Remscheid haben Ermittlungen eingeleitet. Die Bezirksregierung hat vorsorglich bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Wuppertal Strafanzeige erstattet.
Im Kanalnetz haben der Wupperverband und die Remscheider Entsorgungsbetriebe so genannte Sielhautuntersuchungen durchgeführt. Durch eine spezielle Probennahme in der Sielhaut an der Kanalinnenwand (Biofilm aus Mikroorganismen), ist es möglich, den Ursprungsort der Fehleinleitung einzugrenzen. Wenn es zu Fehleinleitungen mit erhöhten Schwermetallkonzentrationen kommt, kann dies gravierende Folgen haben. Zum einen kann es zu Beeinträchtigungen der Reinigungsleistung im Klärwerk kommen, zum anderen kann eine Entsorgung des Klärschlamms über den regulären Entsorgungsweg unzulässig werden. Schlimmer noch sind aber die Auswirkungen auf die Umwelt, wenn Schwermetalle hochkonzentriert in Bäche und Flüsse gelangen und sich dort anreichern. Für Menschen sind sie in erhöhten Konzentrationen gesundheitsschädlich oder giftig.
Durch den hohen Standard in der Überwachung der Kläranlagen werden Störungen früh festgestellt, und oftmals kann eine Gefahr für die Umwelt abgewandt werden. Dennoch ist den Kommunen, Aufsichtsbehörden und dem Wupperverband daran gelegen, dass solche Einleitungen erst gar nicht passieren. Sie bieten beispielsweise den Firmen Beratungen an, wie sie mit ihrem Abwasser umgehen können. Kommt es dennoch zu Schwermetalleinleitungen, lassen die Unteren Wasserbehörden, die Bezirksregierung und der Wupperverband nichts unversucht, um den Verursacher durch Untersuchungen im Kanalnetz ausfindig zu machen. Firmen, die ihre Vorbehandlungsanlagen nicht korrekt betreiben, gehen ein hohes Risiko ein. Werden sie überführt, so drohen Straf- und Bußgeldverfahren sowie unter Umständen erhebliche Schadensersatzforderungen.
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