Rückblick: Remscheid im April 1996
Im April 1996 bezog das WDR-Studio Wuppertal sein neues Domizil in der Rathausgalerie in Elberfeld. Da ist es heute noch zu Hause. Seit zehn Jahren wird dort nicht nur Hörfunk sondern auch Fernsehen gemacht, gesendet aus einem „Gläsernen Studio“.
Die CDU-Bürgermeister der Städte Wuppertal, Remscheid und Solingen machten sich im April 1996 für die Gründung der „Bergischen Stadtwerke stark. Die Zusammenlegung der städtischen Verkehrs-, Strom- und Wasserversorgungs-Betriebe könne die finanzielle Misere lindern helfen. Daraus geworden ist bekanntlich nichts.
Beim Knöllchenschreiben ginge es den Kommunen im bergischen Land nicht in erster Linie um die Sicherheit, sondern um Mehreinnahmen durch Verwarnungsgelder. Das kritisierte damals hat der ADAC in Wuppertal. Könnte er eigentlich heute auch noch, oder?
Die bergischen Apotheker warnten im April 1996 vor zunehmendem Medikamentenmissbrauch durch Jugendliche (Beruhigungsmittel). Der exzessive Gebrauch von Medikamenten sei der erste Schritt zum Konsum leichter Drogen.
An den städtischen Kliniken in Remscheid wurden vor zehn Jahren Blutkonserven auf Aids-Viren hin untersucht, nachdem dort der umstrittene HIV-Test einer US-Firma Abbott benutzt worden war. Patienten, die sich seit Juli 1995 einem AIDS-Test unterzogen hatten, wurden gebeten sich zu melden. Ergebnis der Untersuchung von 950 Blutspenden: Alle Blutproben aus dem Klinikum Remscheid waren unbedenklich.
Werden in Remscheid ausländischer Grundschüler benachteiligt, d.h. grundlos in die Vorschulklasse zurückgestuft? Der Ausländerbeirat hat verlangte vom Schulamt Aufklärung.
Remscheid benannt eine Straße nach dem kommunistischen Widerstandskämpfer Hugo Paul (geboren1905). Der spätere Reichtagsabgeordnete aus Remscheid war während der Nazi-Diktatur mehrere Jahre in Zuchthäusern und Konzentrationslagern eingesperrt. Nach dem Krieg war Paul für die KPD erster Wiederaufbauminister in Nordrhein-Westfalen und ab 1949 sogar Bundestagsabgeordneter.
Weil Kindergärten fehlten, bekam in Remscheid im April 1996 jedes vierte Kind trotz eines Rechtsanspruchs keinen Tagesstätten-Platz. Daran werde sich voraussichtlich erst Ende 1998 mit weiteren 1300 Kindergartenplätzen etwas ändern. Der Jugendhilfeausschuss bejahte ein entsprechendes Aktionsprogramm der Verwaltung.
Karl-Manfred Halbach wurde im April 1996 als Dezernent für Soziales, Jugend und Gesundheit einstimmig wiedergewält. Er blieb damit für weitere acht Jahre Stadtdirektor und Stellvertreter des Oberbürgermeisters.
Im April 1996 beschloss der Rat der Stadt Remscheid, zum 1. Juli einen sogenannten Streetworker einzustellen. Im Bereich des Friedrich-Ebert-Platzes soll er sich um Jugendliche kümmern.
Dreißig Jugendliche aus Remscheids französischer PartnerStadt Quimper in der Bretagne (60000 Einwohner) waren im April 1996 als Anlass des 25jähriges Bestehen dieser „jumelage“ zu Gast im Bergischen.
Das Allee-Center feierte in seinem 70 Millionen Mark teuren Anbau Richtfest. Für den Herbst wurden einhundert neue Geschäfte angekündigt.
Die Talsperren im Bergischen Land führten im April 1996 Niedrigwasser, nachdem seit November weniger als ein Drittel der sonst üblichen Niederschläge gefallen waren. Deswegen mussten Wassersportveranstaltungen abgesagt werden.
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