An alle, die nicht da waren: Da haben Sie was verpasst!!
von Mariusz Mateja
Von der „Neuen Mitte Honsberg“ keine 500 Meter entfernt findet man an der Halskestraße 32-50 derzeit noch eine der ältesten Arbeitersiedlungen Remscheids. Leerstand greift hier um sich. Fast alle Wohnungen stehen inzwischen leer und dokumentieren auch hier die Entwicklung des Stadtteils in den letzten Jahrzehnten. Wohnraum wird nicht mehr benötigt, und eine andere Aufenthaltsqualität muss für die Zukunft geschaffen werden. Hand in Hand mit der Gewag, der die leerstehenden Räumlichkeiten unterliegen, wurde dort am vergangenen Wochenende ein großes Kunstprojekt verwirklicht, die leerstehenden Häuser wurden auf kreativste Weise zweckentfremdet. Freischaffende Künstler, Theatergruppen, Fotografen, Musiker, Erwachsene wie Kinder brachten für zwei Tage neues Leben in die leeren Wohnungen. Frei von Dogmen manipulierten sie nach Lust und Laune an der bröckelnden Fassade, füllten leere Zimmer mit Objekten, Installationen, kleinen und großen Bildern. Ein „letztes Aufbäumen der alten Gemäuer“.
Die Leere der Wohnungen und Räume boten den Künstlern die Möglichkeit, Aspekte der eigenen Identität wahrzunehmen, künstlerisch zu entwickeln und dadurch innerhalb der Räume zu spiegeln. Der „Freiraum“ wird zum Rahmen der eigenen und der gemeinsamen Kreativität, welche über die Grenzen des Freiraums und bestenfalls darüber hinaus, reflektiert. Und danach? Die Gewag plant den Abriss der Häuser. Ergebnis: Neue Ausblicke in die umgebende Natur, die sich mit Hilfe der Menschen an dieser Stelle vielleicht auch ein Stück Stadt zurückerobern kann.
von Gerda Müller-Wiedenhoff und Klaus-Dieter Wiedenhoff
Wir waren an allen beiden Tagen von 10 bis 22 Uhr und länger auf dem Gelände hinter den Häusern Halskestr. 32 bis 50. Gut, dass wir dort waren, sonst hätten wir die Kinder vom Familienzentrum Honsberg nicht erleben können, die ein ganzes Haus mit selbst geschaffenen Kunstwerken ausgestattet haben. Toll, was Kinder alles erarbeiten können. Die jungen Leute von der Radio Crew, die uns an beiden Tagen mit ihrer Musik unterhalten haben, Künstler, die tolle Bilder ausgestellt haben, aber auch Installationen per Video vorführten. Fotokünstler. Was man aus einem Foto alles herausholen kann! Zumindest ein Fotokünstler arbeitet noch mit Rollfilmen. „GroßARTig!“ Künstler, die Skulpturen in den verschiedenen Formen und aus den unterschiedlichsten Materialien ausstellten. Hobbymaler, die im Lindenhof ihre Kurse abhalten. Ein Improvisationstheater der Jugendmusik- und Kunstschule „Die „glorreichen 6-8“, die bis zu viermal am Tag Mitmachtheater gemacht haben. Und wir konnten ein Graffiti-Kunstwerk wachsen sehen.
Nicht zu vergessen die Bewirtung der Besucher, Getränke unter anderem von der AWO, türkische Gerichte von gleich zwei Gruppen aus dem Lindenhof, und der Mütter und Väterkreis Honsberg mit Würstchen. Die Anwohner der Siemensstraße haben mitgemacht, und alle, die noch da waren, wurden am Samstag zum Fastenbrechen eingeladen. Es war an diesem Abend - wie auch an den Tagen - eine so heitere, gelöste Stimmung, die man nicht beschreiben kann. So harmonisch, so freundlich, so aufeinander zugehend, es war einfach „GroßARTig“! Vielen Dank für das tolle Wochenende. Es war rundum gelungen, alle hatten sehr viel Spaß. Wir haben viel zu sehen bekommen, durften staunen und uns einbringen. Schade, dass solche Feste nicht viel öfter stattfinden. Jung und Alt, alle Nationalitäten vertreten, das Wetter hat mitgespielt. An alle, die mitgeholfen haben, ein riesengroßes Lob für die tolle Idee und Organisation.
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