Strukturimpulse für das Bergische Städtedreieck (3)
Mit … einer gemeinsamen landschaftsräumlichen Identität und vergleichbaren historisch-kulturellen und ökonomischen Wurzeln und Strukturen sowie schließlich mit der Bergischen Universität und verschiedenen weiteren regionalen Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen hat das Bergische Städtedreieck das Potenzial, im Standortwettbewerb großer Ballungsräume eine beachtenswerte Rolle zu spielen. Gleichwohl ist die Wettbewerbsfähigkeit der Stadtregion stark beeinträchtigt, denn die zum Teil dramatischen Strukturdaten für die Wirtschaft der Region belegen die Notwendigkeit der Unterstützung der Innovationsfähigkeit gerade der Klein- und Mittelbetriebe. Die Stadtstrukturen genügen derzeit nicht den wachsenden Anforderungen einer wissensorientierten Wirtschaft und Bevölkerung und vermögen es nicht in ausreichendem Maße, den wirtschaftlichen und sozialen Erneuerungsprozess zu fördern. Erforderlich ist deshalb ein regional koordiniertes Handlungs- und Strukturprogramm für integrierte Stadt- und Regionalentwicklung, das Impulse für die Wirtschafts- und Wissensregion und die qualitative Stärkung des Standortes als Lebens- und Kulturraum zusammenführt.
Standortfaktor „Wissen“: (…) Mit der Bergischen Universität, diversen An-Instituten wie dem Bergischen Institut, der Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe e.V. (FGW) oder dem Institut für Arbeitsmedizin, Sicherheitstechnik und Ergonomie e.V. (ASER) sowie sonstigen renommierten Forschungs- und Beratungseinrichtungen, wie z.B. dem Wuppertal Institut, der Energieagentur NRW oder dem Institut für Galvano und Oberflächentechnik Solingen GmbH (IGOS) gibt es allein schon innerhalb der Region eine Reihe von Institutionen, die das Potenzial haben, starke Kooperationspartner der regionalen Unternehmen bei der Innovationsentwicklung zu sein. (…) Diese breite Basis des Standortfaktors „Wissen“ in der Region wird jedoch noch nicht hinreichend genutzt und weiterentwickelt. Ziel ist der Aufbau eines Wissens- und Innovationsnetzwerkes für umfassenden Transfer und die systematische Suche nach möglichen Kooperationsformen und gemeinsamen Projekten zwischen Wissenschaft und Forschung sowie Wirtschaft und Stadtgesellschaft. (…)
Über ein regionales Management sollen systematisch Kooperationen zwischen Wissenschaftsinstitutionen, Wirtschaft und sonstigen Akteuren innerhalb und außerhalb der Region organisiert werden. Es gilt, in Zusammenarbeit mit vorhandenen Transfereinrichtungen und Unternehmensnetzwerken die Kommunikation zwischen den Partnern zu organisieren, gemeinsame Projekte … zu koordinieren und Forschungs- und Studienprojekte, Praktika und alltäglichen Austausch in räumlicher Nähe zu initiieren. (…)
In ausgewählten Themenkomplexen wird es erforderlich sein, … neue Infrastrukturen z.B. in Form von Instituten oder Bildungsgängen zu schaffen (…). Solche Ansätze liegen z.B. mit dem Bergischen Institut für Produktentwicklung und Innovationsmanagement in Solingen … sowie dem Projekt „Bergisches Qualifizierungszentrum Technologie“ in Remscheid bereits vor.
Standortfaktor „Technologiekompetenz“: (…) Schwerpunkte sind der Technologie- und Wissenstransfer, die Entwicklung innovativer Produkte und industrienaher Dienstleistungen sowie Unterstützung für deren schnellere und effektivere Umsetzung. Die Kompetenzfelder sollen mit einem erweiterten Management für Netzwerk- und Clusterentwicklung begleitet werden, das eine Spanne von Aktivitäten betreibt, die von „harten“ Industrieprojekten bis hin zu niederschwelligen Netzwerkaktivitäten reicht. (…)
Eine der zentralen Aufgaben des Kompetenzfeldmanagements ist die Initiierung, Unterstützung und Begleitung industrieller Kooperationsprojekte für Forschung und Entwicklung in der Region. Unternehmen werden aktiv bei der Suche nach Partnern für gemeinsame Entwicklungen und innerhalb der konkreten Kooperationsprozesse unterstützt. (…) Hier muss insbesondere bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen der Region angesetzt werden, um ihren Bestand nachhaltig zu sichern und weiterzuentwickeln.
Standortfaktor „Nachwuchs für die Technik- und Unternehmensregion“: (…)Viele technologieorientierte Unternehmen der Region haben akute Schwierigkeiten, Ihren Bedarf an qualifiziertem Personal zeitnah zu decken. Dies resultiert daraus, dass in der Wahrnehmung der hochqualifizierten Arbeitnehmer die Unternehmen des Bergischen Städtedreiecks aus mangelnder Information häufig nicht als attraktive Arbeitgeber und die Region zu wenig als zukunftsfähiger Wirtschaftsstandort wahrgenommen werden. (…)
Das Bergische Städtedreieck als Technik- und Unternehmensregion benötigt in mehrerlei Hinsicht Nachwuchs: Es gilt, den Unternehmensbestand der Region durch Bündelung von Initiativen für Nachfolgeregelungen bei inhabergeführten, mittelständisch strukturierten Unternehmen sowie insbesondere durch Neugründungen zu sichern und auszubauen. (…) Das Projekt „Bizeps“ (Anm., der Uni Wuppertal) als Initiative zur Förderung von Existenzgründung aus der Hochschule stellt ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Sicherung und Vergrößerung des Unternehmensbestandes der Region dar. Daneben bieten das Gründer- und Technologiezentrum in Solingen und das W-tec in Wuppertal ideale Bedingungen für neugegründete Unternehmen.
Auszüge aus „Strukturimpulse für das Bergische Städtedreieck/Ein Handlungsrahmen“, gemeinsames Positionspapier der Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal (Stand: 7. März 2007)
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