Umweltfreundliches Methan-BHKW spart 5.000 to. CO2/a
Seit vergangenem November ist im Sauna- und Badeparadies H2O
ein modernes Blockheizkraftwerk (BHKW) im Einsatz. Mit 1.200 Kilowatt (kW)
thermischer und elektrischer Leistung versorgt es sowohl das Sauna- und
Badeparadies H2O als auch die benachbarte Schule und das Sportzentrum mit Wärme.
Energieträger ist dabei kein konventionelles Erdgas, sondern Biomethan; das
spart gegenüber der konventionell getrennten Erzeugung von Strom und Wärme
jährlich ca. 5.000 Tonnen CO2 ein. Mitglieder des Aufsichtsrates der Stadtwerke
und des H2O, darunter auch Oberbürgermeisterin Beate Wilding (Foto oben), ließen
sich gestern die Neue Technik und die imposante Maschine (Foto rechts) von den
Fachleuten der Stadtwerke erläutern. An der Außenwand der Halle, in der die
umweltfreundliche, aber ohrenbetäubend laute Maschine steht – von dem Lärm dringt allerdings nichts nach
draußen – zeigte eine Warntafel (Foto unten links) auf, worauf Techniker zu achten
haben, wenn sie ins Innere gehen. Für die Kommunalpolitiker galt das gestern
nicht: Für sie gab es lediglich Ohrstöpsel, falls gewünscht.

Die EWR GmbH ist schon seit Jahren bestrebt, zunehmend
regenerative Energiequellen einzusetzen und so einen Beitrag zum Umweltschutz
zu leisten. Mit dem neuen BHKW im H2O werden jährlich etwa acht Millionen kWh
Strom und acht Millionen kWh Wärme produziert, so Prof. Dr. Thomas Hoffmann, Geschäftsführer
der EWR GmbH. „Wollte man die gleiche CO2-freie Strommenge über Photovoltaik-Anlagen
produzieren, brauchte man dafür die Fläche von gut zehn Fußballfeldernl" -
„Gerade für das auf Wellness, Freizeit und Gesundheit ausgerichtete H2O ist das
umweltfreundliche BHKW eine nachhaltige und damit ‚passgenaue‘ Energieerzeugung“,
ergänzte H2O-Bädermanager Christian Liese.
Moderne BHKW erreichen einen sehr hohen elektrischen
Wirkungsgrad von bis zu 45 Prozent. Beim H2O bedeutet dieser Fortschritt eine
Steigerung des Stromertrages um ca. 35 Prozent gegenüber der früheren Anlage. Im
Juli 2013 war mit dem Austausch des mehr als15 Jahre alten BHKW durch die neue,
energieeffizientere Anlage begonnen worden. Auch die beiden alten Heizkessel
wurden durch moderne Heiztechnik ersetzt; sie kommen im Fall einer
Betriebsstörung und zur Abdeckung von Lastspitzen zum Einsatz.
Ende August wurde das neue, rd. 16 Tonnen schwere BHKW-Modul
inklusive des dazugehörigen Stromgenerators angeliefert und an das Erdgas-,
Strommittelspannungs- und Wärmenetz angeschlossen. „Seinen Jungferntestlauf hatte das
Kraftwerk schon vorher in unserem Beisein bestanden - auf dem Prüfstand des Herstellers",
berichtete gestern Klaus Zehrtner, der Leiter Energiedienstleistungen bei der
EWR. „Bei einer Leistung von 1.200 kW elektrisch und thermisch gehören diese
Tests im Vorfeld einer Installation solch großer Blockheizkraftwerke zum
Pflichtprogramm."

Endgültig in Betrieb genommen wurde das neue Kraftwerk im November. Seitdem läuft es problemlos und erzeugt
täglich jeweils knapp 30.000 Kilowattstunden Wärme und Strom. „Das entspricht
grob dem Jahresbedarf an Heizenergie eines freistehenden Einfamilienhauses und
dem Jahresstrombedarf von sechs Drei-Personen-Haushalten", so Zehrtner. Die
acht Millionen kWh Strom werden gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in
das öffentliche Netz eingespeist. Auf das Jahr hochgerechnet ließen sich damit
ca. 2.500 Haushalte mit Strom und ca. 350 Einfamilienhäuser mit Raumwärme
versorgen. Die erzeugte Wärme wird in das Heizungsnetz am H2O eingespeist und
deckt etwa 80 Prozent des Wärmebedarfs des H2O.
Die EWR blickt in Sachen Energieeffizienz und bei der gekoppelter
Erzeugung von Wärme und Strom auf 15 Jahre Erfahrung zurück. Damals wurde das
erste unternehmenseigene Blockheizkraftwerk in einem Wohngebäudekomplex der
städtischen Wohnungsbaugesellschaft GEW AG installiert. Mittlerweile sind 14 Anlagen
unterschiedlichster Größe in Betrieb. Prof.
Dr. Thomas Hoffmann: „Die Vorteile liegen auf der Hand. Gegenüber einer
getrennten Erzeugung in konventionellen Kohlekraftwerken bzw. Heizungsanlagen
werden sehr hohe Gesamtnutzungsgrade von mehr als 90 Prozent erreicht!“
BHKW gibt es in verschiedensten Größenordnungen und Einsatzzwecken. „Interessenten können sich gern unverbindlich über die Einsatz- und
Finanzierungsmöglichkeiten von BHKW und Energielieferpaketen bei uns
informieren", empfiehlt Klaus Zehrtner. Auch EWR- Projektingenieur Stefan Schmidt (Tel.
RS 16-4530 oder -4680) hilft Interessenten gerne weiter. Vor-Ort-Termine
sind möglich, um sich die Technik einmal live anzuschauen.
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