Vortrag mit scharfen Bildern für medizinische Diagnosen
Dr. Florian Büther (Physik) und Dr. Thomas Vehren (Nuklearmedizin) sind Experten in Sachen scharfe Bilder in der Medizin. Sie geben interessierten Bürgern am Sonntag, 18. Januar, ab 14 Uhr im Deutschen Röntgen-Museum einen spannenden Einblick in ihre Forschung. In ihrem Vortrag und der anschließenden Führung durch die aktuelle Sonderausstellung „Blick ins Herz“ zeigen sie, wie die Medizinphysik dabei hilft, bildgebende Verfahren zu verbessern. Die beiden Wissenschaftler vom Sonderforschungsbereich 656 „Molekulare kardiovaskuläre Bildgebung“ der Universität Münster arbeiten an Methoden, mit denen der Herzschlag und die Atmung tomographische Bilder nicht mehr unscharf erscheinen lassen.
Einmal bewegt, schon ist das Urlaubsfoto verwackelt. Privat sind unscharfe Bilder lediglich ärgerlich. Bei medizinischen Diagnosen können sie dagegen richtig problematisch werden. Denn Ärzte sind darauf angewiesen, dass sie Erkrankungen nach einer Computertomographie (CT) oder einer Positronen-Emissions-Tomographie (PET) auf den Bildern klar erkennen und sich anhand dieser für eine Behandlungsmethode entscheiden. Unschärfe erschwert dagegen medizinische Diagnosen. Sie entsteht, weil Patienten während der minutenlangen PET natürlich atmen, auch ihr Herz schlägt weiter. Dadurch bewegt sich der Körper. Die Bewegung sorgt wie bei Urlaubsfotos für unscharfe Bilder. Physiker Dr. Florian Büther und Nuklearmediziner Dr. Thomas Vehren sagen nun: Bewegen erlaubt! Denn sie haben mit einem Forscherteam aus Physikern, Mathematikern, Informatikern und Nuklearmedizinern eine zukunftsweisende Methode entwickelt, mit deren Hilfe sich die Unschärfe bei tomographischen Bildern beheben lässt. In ihrem Vortrag erklären sie das technische Problem und dessen Lösung. Nach dem rund einstündige Vortrag beginnt gegen 15.15 Uhr eine knapp einstündige Führung durch die Sonderausstellung „Blick ins Herz“. Der Besuch des Vortrags und der Führung sind im Museumseintritt enthalten (Erwachsene: 3,50 €, ermäßigt: zwei €, Familienticket: acht €, Kinder bis zum vollendeten 6. Lebensjahr frei). Eine Anmeldung ist nicht notwendig. „Blick ins Herz“ besteht aus acht Exponaten mit interaktiven Elementen und beeindruckenden Bildern aus der Wissenschaft. Sie stellt Patienten mit ihren Herzerkrankungen vor, zeigt aktuelle Möglichkeiten der medizinischen Bildgebung und gibt spannende Einblicke in die Forschung – von den biologischen Grundlagen von Herzerkrankungen über die Entwicklung von Spürstoffen für den Blick ins Herz bis zur Optimierung der technischen Methoden der Bildgebung. Weitere Informationen gibt es auf www.blick-ins-herz.de. Die Ausstellung läuft noch bis zum 1. März.
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