CDU, FDP und W.I.R. gaben der "Blume" ihren Segen
Um das falsche Bild „Die Blume ist ein Sahnehäubchen“ (so CDU-Ratsmitglied Peter Otto Haarhaus jüngst im Bauausschuss) noch zu toppen: Das Sahnehäubchen ist unter Dach und Fach. Und damit zurück zur gebotenen Sachlichkeit: Die Aufstellungs- und Offenlegungsbeschlüsse zum Bebauungsplan Nr. 595 („Gewerbegebiet „Blume“) und zur entsprechenden Änderung des Flächennutzungsplanes in diesem Gebiet zwischen Lüttringhausen und Remscheid hat der Rat der Stadt gestern, wie nicht anders zu erwarten war, mit den Stimmen von CDU, FDP und W.I.R. gefasst. SPD und Grüne blieben mit ihren Nein-Stimmen die Minderheit. Damit dürfte das Gewerbegebiet Blume, für das die Stadt mit der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) schon einen Entwicklungsträger unter Vertrag hat, tatsächlich Wirklichkeit werden. Auf etwa 20 Hektar. Zuviel für Gerd Langenohl, CDU-Mitglied in der Bezirksvertretung Lüttringhausen, der über die frühere „kleine Lösung“ nicht hinausgehen wollte. Er stimmte in der Sondersitzung der BV, die auf BV-Beschluss vom 30. Mai am Donnerstag der Ratssitzung voraus ging, gegen den Beschlussvorschlag der Verwaltung – und sorgte damit in der BV für ein Patt von fünf Ja- und fünf Nein-Stimmen. Damit war der Verwaltungsvorschlag abgelehnt. Den Mitgliedern des Rates lag dieses Abstimmungsergebnis zwei Stunden später schriftlich vor, als sie „die Blume auf die Reise schickten“ (noch’n Bild). Aber niemand meldete sich dazu zu Wort. Die Positionen waren klar.
Vergeblich versuchte Stephan Jasper von den Grünen in der Ratsitzung, die Fraktionen von CDU, FDP und W.I.R. zu einer Vertagung der Beschlussfassung zu bewegen, um zunächst bislang unbeteiligte Fachleute in einer öffentliche Anhörung zur geplanten Entwässerung auf dem Blume-Gelände zu befragen – auch vor dem Hintergrund europäischer Entwässerungsvorschriften vorgenommen werden. Jasper: „Was vor Jahren als völlig unzureichend verworfen wurde, wird nun als die einzig zulässige Lösung dargestellt. Dazu sollten wir Fachleute befragen. Wir brauchen eine wasserrechtlich saubere, eine ‚wasserdichte’ Lösung!“
Auf Ablehnung stieß auch der Vorschlag Jaspers, die Gestaltungssatzung zunächst noch einmal in dem einstmals eigens dafür gegründeten Arbeitskreis zu besprechen, um formale Schwächen und ungenaue Formulierungen zu vermeiden und sie so zu einem starken Instrument in der Hand der Baugenehmigungsbehörde zu machen. Insbesondere die Bereitschaft des Lüttringhauser Heimatbundvorsitzenden Peter Maar, in diesem Gremium konstruktiv mitzuarbeiten, sei so wenig ausgeprägt gewesen, meinte für die W.I.R. Wieland Gühne, dass dies wohl nun keinen Sinn mehr mache.
Kleine Randbemerkung: Als sich Gühne nach dem Mehrheitsvotum der bürgerlichen Parteien für das Gewerbegebiet noch einmal zu Wort meldete, ahnte Oberbürgermeisterin Wilding bereits, was er wissen wollte: „…ja, Herr Gühne. Ich habe auch gegen die Blume gestimmt!“
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