„Unternehmer Henner Blecher neuer Vorsitzender der MIT“, titelte der Waterbölles am 26. November 2009. Gestern nun kündigte der geschäftsführende Vorstand der CDU-Mittelstandsvereinigung auf einer Pressekonferenz an, sich innerhalb der CDU Remscheid, aber auch „im vorpolitischen Raum“ stärker als bisher positionieren zu wollen. Henner Blecher: „Innerhalb der Kreispartei sollen die Unternehmer, der ‚Wirtschaftsarm der CDU’, wieder mehr Gewicht bekommen. Und in der Öffentlichkeit wollen wir uns profilieren, um neue Mitglieder für die MIT und für die CDU zu gewinnen.“ In diesem Zusammenhang erinnerte der neue Vorsitzende an die Zeiten vor fünfzehn Jahren und mehr, in denen der Remscheider Unternehmer Diether Klingelnberg die Mittelstandsvereinigung anführte: „Wir stellen damit jetzt kleine Füße in große Schuhe!“ Damals habe die MIT in der Politik und in der Bevölkerung mehr Gehör gefunden als heute.
Für die Wahl des neuen CDU-Kreisvorstandes am 9. Februar hat die Mittelstandsvereinigung selbstbewusst eine ganze Reihe von Kandidaten bekannt – neben Blecher, bisher bereits stellvertretender Kreisvorsitzender, auch Ralf Hesse als Schatzmeister sowie Sandra Hefen, Peter Otto Haarhaus, Jan W. Arntz und Michael Schwerdtfeger als Beisitzer. Wobei die MIT dem Kandidaten für den Vorsitz, dem (so Blecher) „mit früheren innerparteilichen Querelen nicht belasteten“ Bundeswehroffizier Jens Nettekoven ihre volle Unterstützung zusichert. Es komme jetzt darauf an, die Partei zu einen und mit allen Untergruppierungen Gespräche zu führen.
„Wichtig sind aber auch Gespräche über die Zukunft dieser Stadt“, fuhr Henner Blecher fort. „Wichtige Leute müssen gleichzeitig an einen Tisch. Ideen müssen gebündelt werden. Remscheid hat große Potenziale!“ Dazu zählte der MIT-Vorsitzende der Berufsbildungszentrum (BIZ) und die „Forschungsgemeinschaft Werkstoffe und Werkzeug e.V.“ (FGW), im Februar 2008 vom der Bergischen Entwicklungsagentur schon einmal als Keimzelle eines „Innovationszentrums Metall“ gesehen. Er könne sich gut vorstellen, dass die FGW im Verbund mit anderen Ausbildung im Maschinenbau anbieten könne, sollte sich die Universität Wuppertal aus diesem Bereich zurückziehen.
Auch von einer intensiveren Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsjunioren verspricht sich die MIT einiges. Von dort sei schon vor zehn Jahren die Idee gekommen, die untere Alleestraße für den Pkw-Verkehr wieder zu öffnen. „Am liebsten hätte ich auf der ganzen Alleestraße wieder Parkplätze vor den Geschäften“, bekannte Blecher. „Aber jetzt erst einmal ein Probelauf am Markt!“ Und dafür seien die Unternehmer bereit, selbst Geld in die Hand zu nehmen. An 30.000 Euro für verkehrliche Maßnahmen dürfe das Projekt jedenfalls nicht scheitert.
Zu den CDU-Mittelstandsvereinigungen in Wuppertal und Solingen wollen Blecher und seine Vorstandskollegen die Kontakte vertiefen, um gemeinsam Regierungspräsident Jürgen Büssow dessen Forderungen nach höherer Gewerbsteuer auszureden. Denn: „Das passt nicht in die Zeit. Im Moment haben alle kein Geld; die Auftragslage ist schlecht!“