
„Erkenntnis nach zwei Stunden: „Wir brauchen Geld!“, titelte der Waterbölles am 2. Juni nach einer Bürgerversammlung im Rathaus, die den Stadtparkteich (Foto links) gewidmet war. Der droht bekanntlich zu verlanden und ist undicht, was schon seit 1961 aktenkundig ist. Die Sanierungskosten bezifferte die Stadtverwaltung mit 250.000 Euro. Doch dieses Geld für die Entsorgung von 1.000 Kubikmetern schwermetallhaltigen Schlamms und die anschließende Teichabdichtung durch eine Folie oder Ton hat die finanzschwache Stadt nicht. Deshalb stellte am 2. Juni Georg Gregull (CDU, Foto rechts)) fest: „Wir brauchen einen Verein zum Erhalt des Stadtparkteiches!“ Der könne dann in der Bürgerschaft Spenden einsammeln.
Von diesem Plan hat sich Gregull bis heute nicht verabschiedet. „Sieben Gründungsmitglieder zu finden, wäre kein Problem. Aber mit 250.000 Euro ein Spendengeldern würde sich der Verein wahrscheinlich überheben“, sagte der Vorsitzende der Remscheider Senioren-Union (CDU) gestern in der Geschäftsstelle der CDU am Ebertplatz auf einer Pressekonferenz, in deren Mittelpunkt die Aktivitäten der Senioren-Union standen. Im Bemühen, den Stadtparkteich zu erhalten, weiß Gregull die Unternehmer Wolfgang Kleinbongartz und Jan Wilhelm Arntz an seiner Seite. Aber 250.000 Euro? Machbar sei „vielleicht die Hälfte“, vermutet Gregull und brachte deshalb, bevor eine Vereinsgründung konkret ins Auge gefasst wird, für den Teich eine andere Sanierungstechnik ins Gespräch: Eine zweijährige Austrocknung des Teiches, was eine Verdichtung des Schlamms um zwei Drittel zur Folge hätte, und die Einmischung eines Bindemittels, um den Schlamm in dieser Konsistenz zu halten und weitgehend wasserundurchlässig zu machen. Von Reinhard Bauer (Grünflächenamt) erfuhr Grewull kurz vor Weihnachten, auf diese Weise sei eine ausreichende Abdichtung grundsätzlich möglich. Allerdings: „Aus tragfähiger Untergrund für den aufbereiteten Schlamm müssten die Böschungen stabilisiert werden. Eine überschlägige Kostenschätzung stellte Bauer für Mitte Januar in Aussicht.
Je nachdem, wie diese Schätzung ausfällt, wird die Senioren-Union der Gründung eines Fördervereins nähertreten. Am 16. Juli, als sie vor dem Allee-Center Passanten über die Probleme mit dem Stadtparkteich informierte für seinen Erhalt warb, sammelte sie mehr als 400 Unterschriften von Bürger/innen ein. Darauf ließe sich aufbauen. Wobei auch aus dem Kreis der Mitglieder der Senioren-Union – derzeit sind es 85 – sicherlich etliche als traditionsbewusste Remscheider dem neuen Verein beitreten würden. Gregull: „Und organisatorische Hilfe bei der Vereinsgründung und –führung hat bereits die Remscheider Bürgerstiftung zugesagt!“
In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Mitglieder des Senioren-Union kontinuierlich. Nicht alle gehören zugleich auch der CDU an. Doch was sich als CDU-Mitglied für den Beitritt zur Senioren-Union entschließt, muss „doppelt Beitrag zahlen“, verriet auf der Pressekonferenz Schatzmeisterin Erika Schmitz. Mit dabei auch Schriftführer Hermann-Josef Hohn und die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Elke Rühl und Helmuth Tomscheit. Rühls Thema gestern: Die inhaltliche Austrocknung der Fachausschüsse des Rates – zum einen durch einen längeren Tagungsturnus und zum anderen durch einfaches Übergehen. Aktuelles Beispiel: Die „Ehrenamtskarte“, die in der Dezember-Sitzung des Rates beschlossen worden sei, ohne zuvor Sozial, Sport- und Kulturausschuss sowie den Seniorenbeirat damit zu befassen. Georg Gregull und Erika Schmitz stimmten ihr zu: „Wenn der Rat erst einmal einen Beschluss gefasst hat, kommen Anregungen und eventuelle Bedenken der Fachausschüsse zu spät!“
Zu den Themen, die der Seniorenbeirat immer wieder behandelt, gehört die Situation unterstützungsbedürftiger und pflegebedürftiger Menschen. In der jüngsten Sitzung wurde der Antrag der Senioren-Union angenommen, die Verwaltung möge zum Stichtag 30. November aktuelle Belegungszahlen der Remscheider Altenheime vorlegen als die aus dem Jahre 2009. Hintergrund: Georg Gregull will erfahren haben, dass ein Remscheider Senior von der Stockder-Stiftung angewiesen wurde, obwohl dort 14 Betten frei waren. Grund: Es fehle an dem notwendigen Fachpersonal. Zur Februar-Sitzung des Seniorenbeirates erwarten Gregull, Schmitz, Tomscheit, Janke und Hohn die eingeforderte Information der Verwaltung.
Ein „Kind“ des Seniorenbeirats ist die „Woche der älteren Generation“. In diesem Jahr erstreckte sie sich über einen derart langen Zeitraum, dass sie als zusammenhängende Veranstaltungsreihe kaum noch wahrgenommen wurde. Ein Problem, das auch die Senioren-Union erkannt hat. Ein weiteres Problem: Die äußerst geringe Besucherzahl bei der Eröffnungsveranstaltung in der VHS und beim Familienkonzert im Teo Otto Theater. Als Konsequenz daraus schlägt die Senioren-Union für das kommende Jahr vor, die „Woche der älteren Generation“ im Westdeutschen Tourneetheater (WTT) an der Bismarckstraße zu eröffnen, verbunden mit einer Märchenaufführung („für Großeltern und Enkel“).