„Mutterkirche“ und „Filiale“ wollen zum 1.1. 2013 fusionieren
„Wenn eine christliche Gemeinde, wie unsere Evangelische Stadtkirchengemeinde, nach Jahrzehnten der Eigenständigkeit Gefahr läuft, dieses Ziel nicht mehr erfüllen zu können, wird es Zeit, nach neuen Wegen zu suchen, um lebendige Gemeinde Jesu zu bleiben. Eben das ist in den vergangenen vier Jahren geschehen. Wir haben in unserer Gemeinde und mit unseren Nachbargemeinden nach Wegen gesucht, wie wir in Remscheid eine lebendige Gemeinde bleiben können. Wir haben uns immer wieder die Frage gestellt: Wie können wir auch in Zukunft unserer zentralen Aufgabe gerecht werden, nämlich den Menschen unserer Stadt die froh machende Botschaft von Jesu Tod und Auferstehung weiterzusagen? Die Antwort war bald gefunden: Das kann nur gemeinsam gelingen!
Sahen sich die Alt-Remscheider Gemeinden Mitte der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gezwungen, eigenständig zu werden, so geschieht heute eine entgegengesetzte Entwicklung. Die Gemeinden müssen wieder enger zusammenarbeiten, um ihren vielfältigen Aufgaben (Verkündigung, Diakonie, Seelsorge, Kinder- und Jugendarbeit, Seniorenarbeit, Kirchenmusik u.v.m.) gerecht zu werden. Mit dem unerwarteten Pfarrstellenwechsel von Pfarrer Grefen im vergangenen März ergab sich dann die Möglichkeit zu einer Kooperation mit der Kirchengemeinde Hasten. Diese hatte sich schon vor 140 Jahren von der Evangelischen Gemeinde Remscheid abgespalten. In den vergangenen Monaten hat die sog. „Filiale“ aber in zahlreichen Gesprächen immer wieder ihre Bereitschaft erklärt, diese Trennung rückgängig zu machen, um in Zukunft wieder gemeinsam zum Wohl aller ChristInnen in Remscheid zu wirken. Darum erwuchs aus anfänglichen Gesprächen über eine pfarramtliche Verbindung zwischen der „Mutterkirche“ (Stadtkirche) und der „Filiale“ (Hasten) bald schon der Gedanke einer vollständigen Fusion beider Gemeinden.
Im Juni wurden hierzu in beiden Leitungsgremien einstimmige Beschlüsse (vgl. Seite 5) gefasst, so dass wir am 1. Januar 2013 wieder eine Gemeinde sein werden. Das ist ein Grund zu großer Freude! Und viele Menschen, mit denen ich hierüber gesprochen habe, halten es für ein kleines Wunder, das wir jetzt erleben dürfen. Denn noch vor wenigen Monaten haben nur wenige unserer Gemeindemitglieder es für möglich gehalten, dass diejenige Gemeinde, die sich als Erste von den anderen Alt-Remscheider Gemeinden getrennt hat, nun als erste Gemeinde wieder in die Gemeinschaft mit einer anderen Alt-Remscheider Gemeinde eintritt.
Natürlich sind wir mit dieser Fusion nicht all unsere Sorgen los. Auch die neue Stadtkirchengemeinde wird sich in Zukunft zahlreichen Herausforderungen stellen müssen. Doch die Leitungsgremien unserer beiden Gemeinden sind fest davon überzeugt, dass wir uns diesen Herausforderungen besser stellen können, wenn wir wieder „ein Leib“ sind; eine organische Einheit, die sich dem Ziel verschrieben hat, den einen Leib Christi in Remscheid lebendig zu halten.“ (Martin Rogalla, Vorsitzender des Presbyteriums der Stadtkirchengemeinde, im jüngst erschienenen Gemeindebrief)