Arbeits- und Ausbildungsmarkt vor Herausforderungen
Pressemitteilung der Agentur für Arbeit
Angesichts der gravierenden Einschränkungen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus ist zu erwarten, dass der Arbeits- und Ausbildungsmarkt massiv unter Druck geraten wird. Für die weitere Entwicklung werden die Dauer der Eindämmungsmaßnahmen und der Erfolg der unterstützenden Maßnahmen ausschlaggebend sein. Vor diesem Hintergrund ist ein Rückblick auf die Arbeits- und Ausbildungsmarktentwicklung im März von nachrangigem Interesse. (Der statistische Stichtag für die März-Ergebnisse war der 12. März 2020 – mithin vor den ersten Einschränkungen und Entwicklungen auf Grund der Covid-19 Pandemie. Entsprechend unserem Auftrag stellen wir das Datenmaterial wie jeden Monat zur Verfügung. Aus den genannten Gründen wird aber auf eine Kommentierung und Bewertung verzichtet.)
Von ungleich wichtigerer Bedeutung ist die Entwicklung der Daten zur Kurzarbeit (Kug). Bis zum 27. März 2020 haben im Bergischen Städtedreieck rund 5.700 Betriebe Kurzarbeit angezeigt. Dabei handelt es sich um eine grobe Schätzung, da noch nicht alle Kug-Anzeigen elektronisch verarbeitet worden sind und Unternehmen ihre Anzeigen zum Teil mehrfach eingereicht haben. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann auch noch keine Aussage zur Anzahl der betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer getroffen werden; diese Daten liegen immer erst mit mehreren Monaten Verzögerung vor.
Gegenüber der Krise 2009 ist die Zahl der Kurzarbeit anzeigenden Betriebe deutlich höher. Seinerzeit hatten 1.500 Betriebe Kurzarbeit angezeigt, wobei damals der Schwerpunkt auf der Industrie lag. „Ursächlich für unsere aktuelle Entwicklung ist die Betroffenheit vieler Branchen und die sehr von kleinen und mittleren Unternehmen geprägte Struktur im Bergischen Städtedreieck“ erläutert Martin Klebe, Chef der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal.
„Was jetzt wichtig ist: Absolute Priorität hat die Auszahlung von Kurzarbeitergeld und Arbeitslosengeld sowie die telefonischen Erreichbarkeit. Die Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal hat Organisation und Arbeitsweise deshalb vollständig umgestellt. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich von ihren vorherigen Aufgaben verabschiedet und andere übernommen. So unterstützen die Kolleginnen und Kollegen der Berufsberatung den Arbeitgeberservice; viele Betriebe fragen dort nach Kurzarbeit und diesbezüglichen Informationen und Anträgen.
Die Kolleginnen und Kollegen der Arbeitsvermittlung halten einerseits den Kontakt zu ihren Kundinnen und Kunden, verstärken auf der anderen Seite aber auch die Telefonie. Einen großen Teil der Arbeit nimmt die Entgegennahme der Arbeitsuchend- und Arbeitslosmeldungen ein. Die Zahl der Arbeitslosen wird in den kommenden Monaten steigen.
Andere Kollegen sind für die Unterstützung der Leistungsbereiche bereits qualifiziert worden, weitere Beschäftigte werden folgen. Ganz aktuell werden sie in die Bearbeitung der Anträge auf Auszahlung des Kurzarbeitergeldes eingewiesen. Nach jetzigem Stand benötigen wir zur Bewältigung der Kurzarbeit mindestens das Fünffache an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auch die Qualifizierungen zur Bearbeitung der Arbeitslosengeldanträge laufen zeitnah an.“
Die Bearbeitung von Leistungsangelegenheiten habe absoluten Vorrang, betont Martin Klebe – und bittet zugleich auf Grund der extrem hohen Zahl von Anträgen auf Kurzarbeitergeld „um Verständnis und Geduld, dass die Bearbeitung und Zahlbarmachung der Gelder etwas Zeit beanspruchen wird. Die Anzeigen und Anträge zur Kurzarbeit würden nach Eingangsdatum abgearbeitet. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an und für die Kurzarbeit werde laufend weiter erhöht. „Wir mobilisieren alle verfügbaren Kapazitäten, um möglichst rasch die benötigten Leistungen zu überweisen!“
Die telefonische Erreichbarkeit der Agenturen hat sich nach den Problemen der vergangenen Woche stabilisiert; trotzdem kann es immer noch zu vereinzelten Engpässen kommen. Wir empfehlen, offene Fragen an die Agentur zunächst unter Nutzung der Onlineangebote zu klären und dann auf die Servicerufnummern zurückzugreifen. Für Arbeitnehmer und Arbeitgeber wurden jeweils eigenständige Internetangebote und Rufnummern eingerichtet:
Wie die Online-Kommunikation mit der Agentur für Arbeit funktioniert, erklären Videos der Bundesagentur für Arbeit auf YouTube. Hinweise zu den Filmen und viele weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/solingen-wuppertal/startseite. Sollte das Onlineangebot keine Klärung ermöglichen, steht Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die kostenlose Servicerufnummer 0800 4 5555 00 zur Verfügung. Als zusätzliche, allerdings kostenpflichtige Nummer hat die Agentur Solingen – Wuppertal für die arbeitssuchenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Remscheid, Solingen und Wuppertal einen weiteren Anschluss eingerichtet: 0202 2828 – 111.
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber haben die Möglichkeit, sich online unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/solingen-wuppertal/kug zu informieren. Dort steht ein immer wieder aktualisiertes Informationsangebot zur Verfügung, dass alle erforderlichen Antragsunterlagen speziell für die Unternehmen im bergischen Städtedreieck enthält. Kurzarbeit kann online beantragt werden. Telefonisch erreichen Arbeitgeber die Agentur für Arbeit unter der kostenlosen Service–Rufnummer des Arbeitgeberservice (AGS) 0800 4 5555 20. Wegen der erwartet starken Inanspruchnahme wurde die Arbeitgeberhotline ebenfalls personell verstärkt. Alle genannten Telefonnummern erreichen Sie von Montag bis Freitag in der Service-Zeit von 8 bis 18 Uhr.Eckdaten zum Arbeitsmarkt im Bergischen Städtedreieck:
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