Pressemitteilung der Agentur für Arbeit
„In den drei Städten des Bergischen Städtedreiecks sind Rückgänge bei der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Auch die Entwicklung der Zugänge in Arbeitslosigkeit ist in allen drei Städten einheitlich. Gegenüber dem Vormonat haben sich zwar mehr Menschen neu arbeitslos gemeldet, im Vergleich zum Oktober 2019 waren es aber deutlich weniger. Aktuell ist die Arbeitslosigkeit in Solingen und Wuppertal noch immer rund 30 Prozent höher als vor einem Jahr, in Remscheid circa 15 Prozent. Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit waren in Remscheid und Wuppertal jeweils größer als die Zugänge in Arbeitslosigkeit. In Solingen haben sich etwas mehr Menschen neu arbeitslos gemeldet, als eine neue Arbeitsstelle gefunden haben.
Mit dem Herbst kehrt die Dynamik in den Arbeitsmarkt zurück. So konnten im abgelaufenen Monat erneut rund 1.900 zuvor Arbeitslose eine Beschäftigung aufnehmen, das sind fast 400 mehr als im Oktober 2019. Die Entwicklung der Stellenangebote im Städtedreieck bleibt uneinheitlich. Während in Solingen gegenüber dem Vormonat deutlich mehr Stellen gemeldet wurden, blieben sie in Remscheid und vor allem in Wuppertal unter dem Vormonatsniveau“, beschreibt Martin Klebe, Leiter der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt im Bergischen Städtedreieck.
Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit um 1.237 (-3,8 Prozent) auf 31.103 Personen gesunken. Gegenüber dem Vorjahr sind 6.403 Menschen (+25,9 Prozent) mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote beträgt 9,4 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 7,5 Prozent (7,9 Prozent in Remscheid, 9,4 Prozent in Wuppertal). Die Nachfrage an Arbeitskräften ist im Bergischen Städtedreieck um 3,6 Prozent (-32 Stellen) niedriger als im gleichen Monat des Vorjahres. Im Vergleich zum Vormonat wurden 27 (-3,1 Prozent) weniger neue Stellen gemeldet. In folgenden Berufsgruppen wurden die meisten Stellen neu gemeldet: Metallbearbeitung, Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Erziehung, Arzt- und Praxishilfen, Maschinenbau- und Betriebstechnik, Verkauf, Büro und Sekretariat, Energietechnik und Kunststoffherstellung
Kurzarbeit im Bergischen Städtedreieck: Aktuell kommt es zu Verzögerungen im Hinblick auf die für September gestellten Anträge auf Auszahlung von Kurzarbeitergeld (Kug). Bei vielen Betrieben, die im Frühjahr für einige Monate Kurzarbeit angezeigt hatten, enden jetzt die seinerzeit bewilligten Kug-Zeiträume. Viele Unternehmen müssen Verlängerungsanzeigen stellen, was zu einem erhöhten Bearbeitungsvolumen geführt hat. Hierüber hinaus wurden zur Vermeidung von Leistungsmissbrauch die Prüfroutinen bei Anzeigen und Anträgen verstärkt.
Von Anfang März bis Ende Oktober sind im Agenturbezirk insgesamt rund 6.500 Anzeigen auf Kurzarbeit für knapp 100.000 Personen eingegangen. Den Agenturen für Arbeit stehen bislang Daten über die tatsächlich erfolgte Kurzarbeit im April zur Verfügung. Im Agenturbezirk hatten im April insgesamt 4.298 Betriebe für 43.801Personen konjunkturelles Kurzarbeitergeld beantragt. Am stärksten von Kurzarbeit betroffen waren Verarbeitendes Gewerbe (680 Betriebe), Gastgewerbe (539 Betriebe),,Gesundheits- und Sozialwesen (437 Betriebe), sonstige Dienstleister (391) und Baugewerbe (271 Betriebe).
Der Arbeitsmarkt in Remscheid: Von Anfang März bis Ende Oktober sind in der Agentur für Arbeit Remscheid insgesamt rund 1.300 Anzeigen auf Kurzarbeit für knapp 22.000 Personen eingegangen. Im April haben im Agenturbezirk insgesamt 809 Betriebe für 9.293 Personen konjunkturelles Kurzarbeitergeld beantragt. Aktuell sind in Remscheid 4.709 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 140 Personen oder 2,9 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Oktober des Vorjahres sind es 604 Personen (+14,7 Prozent) mehr. Im Oktober meldeten sich 756 Personen neu oder erneut arbeitslos, 894 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Stellenangebote: Im Oktober 2020 wurden der Agentur für Arbeit Remscheid 190 neue Stellen gemeldet, 47 (-19,8 Prozent) weniger als im Vormonat. Somit wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 703 (-25,3 Prozent) weniger neue Stellen gemeldet. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 934 offene Stellen. Das sind 38 mehr als im Vormonat und 182 weniger als im Vorjahresmonat.
Jugendarbeitslosigkeit: Aktuell sind 419 junge Menschen unter 25 Jahren von Jugendarbeitslosigkeit betroffen – im Vergleich zum Vormonat sind dies 17 Jugendliche (-3,9 Prozent) weniger. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Jugendarbeitslosigkeit um 25 Personen (+6,3 Prozent) gestiegen.
Langzeitarbeitslose: Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Aktuell sind 1.827 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, das sind 362 (+24,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 87,5 Prozent (1.599 Personen) in der Grundsicherung betreut.
Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Personen, die als Teilnehmer von Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Aktuell sind das 6.122 Personen; 185 weniger als im Vormonat und 103 Menschen (+1,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr.