Entwicklungsarbeit im "Quartier Süd" seit 14 Jahren
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„Langsam aber sicher bessert sich der Ruf des Rosenhügel“, titelte der Waterbölles am 22. August 2007 und blickte zurück auf damals fünf Jahre Stadtteilmanagement auf dem Rosenhügel. Drei Jahre alt war damals das Stadtteilbüro in einem ehemaligen Ladenlokal, geleitet von Marion Heßler (heute: Noisten). Sie ist dort auch heute noch die „gute Seele“ und „Mutter der Kompanie“. Das öffentliche Bild des Rosenhügel habe sich auffällig verändert, berichtete sie im August 2007 im Sozialausschuss und verwies auf mehr als 60 Häuser, deren Fassaden mit öffentlicher Förderung inzwischen freundlicher und farbiger gestaltet worden seien. Zum "sozialen Leben" trage auch der "Kleiderladen" des Kinderschutzbundes bei und der "Seniorentreff" im Stadtteilbüro. jeden zweiten Dienstag im Monat und der Blumenschmuckwettbewerb "Rosenhügel blüht auf", der nun schon ist dritte Jahr gehe.
Am 18. Dezember 2008 dann die Schlagzeile „Hiobsbotschaft: Stadtteilarbeit Rosenhügel vor dem Aus?!“ Gefährdet erschien damals der Betrieb des Stadtteilbüros, weil die Landesregierung beschlossen hatte, im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“, in das der Rosenhügel aufgenommen worden war, künftig nur noch reine Investitionsmaßnahmen zu fördern. Ohne finanzielle Unterstützung schien die Fortführung der Stadtteilarbeit ab Januar 2009 nicht mehr gesichert. Beatrice Schlieper, Fraktionssprecherin der Remscheider Grünen, befürchtete, dann sei „die soziale Stadt Rosenhügel tot“. Doch es kam anders – nicht zuletzt dank der Spendenbereitschaft von Bewohnern des Stadtteils und den Bemühungen des Bürgervereins Rosenhügel e.V. Eine der bisher zwei Planstellen im Stadtteilbüro ließ sich allerdings nicht halten.
Mit „WohnQuartier4" gut versorgt im Stadtteil Hohenhagen“, wurde im April 2008 auf dem Hohenhagen ein neues Kapitel von Stadtteilmanagement aufgeschlagen. Fortan reiste die Diplom-Sozialarbeiterin Martina Krause (Foto rechts) jeden Werktag von Neuss zur „Esche“ auf der Fichtenhöhe und kümmerte sie sich um das vom NRW- Familienministerium finanziell unterstützte Projekt „WohnQuartier4“ in der Trägerschaft der Evangelischen Alten- und Krankenhilfe Remscheid e.V. und der Evangelischen Johannes-Kirchengemeinde. Aufgabe von „WohnQuartier4“ war die soziale Verbesserung des Hohenhagens mit den vier Projektsäulen Wohnen & Wohnumfeld, Gesundheit & Service und Pflege, Kommunikation & Partizipation sowie Bildung & Kunst und Kultur. Martina Krause sollte, Zitat aus dem Waterbölles, „die im Stadtteil bereits vorhandenen Angebote und Netzwerke unter die Lupe nehmen, um sie anschließend gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern im Sinne einer organisierten Nachbarschaftshilfe weiterzuentwickeln. ‚Kinder, Jugendliche, Familien, Erwachsene speziell Senioren, sollen sich im Stadtteil wohl und zu Hause, sicher und gut versorgt fühlen.‘ So soll der Hohenhagen insbesondere altersgerecht gestalten werden, d.h., den Senioren soll - auch wenn sie auf Unterstützung und Hilfe angewiesen sind - ein selbst bestimmtes und selbständiges Leben im gewohnten Umfeld möglich sein. Entsprechende Angebote sollen, je nach Bedarfslage, im Stadtteil gemeinsam mit den örtlichen Trägern und den Bewohnern im Rahmen des auf drei Jahre angesetzten Projektes umgesetzt werden.“
In dieser Zeit bildete Martina Krause „als Stadtteilkoordinatorin auf dem Hohenhagen das Bindeglied zwischen den Bewohnern des Stadtteils und den hier tätigen Institutionen und Organisationen, aber auch auf städtischer Ebene. Ihre Aufgabe: Herausfinden, wie Ressourcen gebündelt werden können, um Angebote im Stadtteil zu realisieren, die von den Bürgerinnen und Bürgern bisher vergeblich angefragt werden.“ Und: Möglichst alle Interessen unter einen Hut bekommen und gemeinsam mit allen Beteiligten ergiebige und zukunftsweisende Lösungen zu erarbeiten, zu denen viele beitragen und die alle mittragen können. Dafür wird sie in nächster Zeit viele Fragen stellen müssen. Etwa die nach den persönlichen Wünsche und Bedürfnisse der Anwohner und nach deren Möglichkeiten, aktiv an dem Projekt mitzuwirken. Wobei sie die verschiedenen Bevölkerungsgruppen nicht isoliert voneinander betrachtet; angestrebt wird vielmehr ein Miteinander der verschiedenen Generationen - und auch Kulturen! Martina Krause: "Wir wollen den Stadtteil attraktiver gestalten - mit Hilfe aller Anwohner!“
Im März 2011 lief das Projekt auf dem Hohenhagen aus, und Martina Krause ging in gleicher Funktion in den Rheinisch-Bergischen Kreis. Es hieß, die begonnene Stadtteilarbeit werde weitergehen. Doch erst im Juni 2012 trat man dem Gedanken näher, aus Quartier hoch 4 einen Nachbarschaftsverein e.V. zu machen. In der Gründungsversammlung am 4. Juli 2012 wurden Stefan Grote und Axel Mersmann gleichberechtigte Vorstandsvorsitzende (ihnen folgte später Manfred Lanzrath). Der überkonfessionelle und überparteiliche Verein soll eng mit der Stadtteilkonferenz kooperieren, in der schon seit 2006 Vertreter der Kirchen, der Stadt Remscheid und der Bezirksvertretung Pläne für den Hohenhagen schmieden. Bis heute taucht der Förderverein WohnQuartier Hohenhagen e.V. in der Öffentlichkeit kaum auf.
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