Langsam aber sicher bessert sich der Ruf des Rosenhügel
Seit nunmehr fünf Jahren betreut das Stadtteilmanagement den Stadtteil Rosenhügel. Vor drei Jahren wurde in einem ehemaligen Ladenlokal in zentraler Lage ein Stadtteilbüro eröffnet, geleitet von Marion Heßler. Ein Glückgriff, wie sich längst herausgestellt hat. Sie ist sich nicht zu schade, selbst zu Besen und Kehrblech zu greifen, wenn sie bei Dienstantritt sieht, dass es Jugendliche auf der Straße mal wieder zu bunt getrieben haben. Wegen solcher „Randale“ organisierte sie schon einige „Generationengespräche“ zwischen Alt und Jung, die auch meist mit Vereinbarungen endeten. Aber auf feste „Versammlungsplätze“ lassen sich junge Leute nun mal nicht abdrängen. Auf dem Rosenhügel ebenso wenig wie anderswo. Gleichwohl war der Bericht, den Marion Heßler gestern im städtischen Sozialausschuss abgab, durchweg positiv: „Es geht voran. Kommen Sie, sehen Sie’s und machen Sie Werbung für den Rosenhügel. Er ist besser als sein Ruf; der hinkt ihm leider immer noch nach!“
Damit das anders wird, zeigt sich der Stadtteil am kommenden Samstag zwischen 11.30 und 18 Uhr von seiner besten Seite – mit Bühnenprogramm, Tanz, Musik und Unterhaltung, mit vielen Aktionen und Attraktionen für die Kinder. Alle Schulen des Viertels (und die aus der Nachbarschaft) beteiligen sich an dem Stadtteil-Fest (es ist schon das fünfte), ferner der Spanische Elternverein, die Johannes-Kirchengemeinde, das DRK Remscheid, der Alevitische Kulturverein, das Tanz- und Bewegungscenter „moveattack“, die „Capoeira-Freunde“ aus Lennep, die städtische Kindertagesstätte Rosenhügel und viele andere. Bezirksvorsteher Hans Rehbein wird das Fest um 12 Uhr offiziell eröffnen.
Das öffentliche Bild des Rosenhügel habe sich auffällig verändert, sagte im Sozialausschuss Marion Heßler und berichtete von mehr als 60 Häusern, deren Fassaden inzwischen freundlicher und farbiger gestaltet worden seien (für den Fassadenanstrich gibt es auch in diesem Jahr wieder öffentliche Zuschüsse). Die alte Thyssen-Häuser seien verkauft, und die neuen Besitzer, teils Migranten, teils Spätaussiedler, würden auf die Renovierung viel Zeit und Muskelkraft verwenden. “Das sieht in vielen Fällen schon sehr gut aus!” Auch die GEWAG-Siedlung am Feilenhauer Weg präsentiere sich heute mit “Mietergärten” wieder viel freundlicher. Eine gute Idee sei auch die “Spielplatzbox” gewesen, in diesem Jahr von zwei Migranten-Vätern betreut (sie haben die Schlüssel für die Spielgeräte). Zum "sozialen Leben" trage auch der "Kleiderladen" des Kinderschutzbundes bei, der "Seniorentreff" im Stadtteilbüro jeden zweiten Dienstag im Monat und der Blumenschmuckwettbewerb "Rosenhügel blüht auf", der nun schon ist dritte Jahr gehe.
Aber es gibt auch zwei “Schwachstellen”. Die Umgestaltung des alten Konsum-Gelände läßt weiterhin auf sich warten, und auch beim Südstadtplatz an der Bismarckstraße (Unterführung) hakt es. Dazu werde es am kommenden Dienstag im Anschluss an eine Sitzung des Bauausschusses ein Werkstattgespräch geben, kündigte im Sozialausschuss Burkhard Mast-Weisz an, derzeit neben seinen sozialen Aufgaben auch kommissarischer Leiter des Baudezernats. “Wir suchen nach realistischen, d.h. finanzierbaren Alternativen für die Verkehrsführung!” Das sollte wohl andeuten, dass eine aufwändige Straßenplanung für den Thyssen-Schwerlastverkehr überdacht werden muss. Mast-Weisz in einem Nebensatz: “Es sollen ja täglich hundert Lkw über den Südstadtplatz fahren; am gepflasterten Maekt sind es 70 in der Stunde!” Ottmar Gebhardt (CDU) zweifelte die Zahl für den Südstadtplatz an: „Da sollte die Stadt zwei Tage lang mal eine Studentin mit einer Stoppuhr platzieren!“
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