Neuer Fahrkartenautomat hat Defizite
von Felix Staratschek
Viel wird über die roten DB-Automaten gelästert. Aber ich war bisher froh, dass es sie gibt und 24 Stunden am Tag zu Diensten sind. Da die Reisebüros saftige Aufschläge auf Fahrkarten nehmen, lohnt es sich sogar, mit dem Bus zu einem Automaten zu fahren, um sich dort in aller Ruhe auf die Suche nach günstigen Verbindungen zu begeben.
Der neue Automat, am Remscheider Hbf (eingegeben ist dort der Startbahnhof Gelsenkirchen) hat bei einem Test viele Defizite aufgezeigt:
- Keine Verbindungssuche ohne ICE, da kann man viele preiswerte Verbindungen nicht mehr finden.
- Keine Verbindungssuche "Nur Nahverkehr", analog zum Fernverkehr. Denn wenn die Sparpreise alle sind, ist das "Quer durchs Land-Ticket" oft noch eine Alternative, für die der neue Automat die Fahrpläne nicht anzeigt. Es werden jeweils nur wenige Fernverbindungen angezeigt, und man kann nur wenige Male frühere oder spätere Züge suchen. Da sind die DB-Automaten weit großzügiger.
- Man muss bei den neuen Automaten immer wieder die Suche neu starten mit der ganzen Eingabeprozedur, um weitere Zeitfenster zu prüfen. Jedes Mal dauert der Aufbau des Fernverkehrsbereichs recht lange.
- Beim Durchtesten des neuen Automaten ist mir mehrfach die Bildschirmmaske zum Start zurückgegangen, obwohl ich noch gar nicht fertig war. Auch die Reaktion auf den Fingerdruck am Bildschirm blieb immer wieder aus.
Auch die alten DB- Automaten haben Mängel, dort werden mögliche Verbindungen nicht angezeigt, wenn man zu oft umsteigen muss. Wenn man eine Fahrt mit dem "Quer durchs Land Ticket" machen will, kann man die Verbindungssuche splitten, will man jedoch auch Fernzüge benutzen, hat man keine Chance diese vorhandenen Verbindungen zu buchen. Wenn es Transdev nicht gelingt, dem neuen Automaten alle Funktionen des alten DB-Automaten aufzuspielen, wird Bahnfahren für viele wesentlich unattraktiver.
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