Botschaft war unübersehbar und unmissverständlich
„Unser Land ist politisch in Bewegung, in turbulentem Fahrwasser. Rechtsextremistischer Terror tritt so offen und mörderisch zutage wie seit den 1930er Jahren nicht mehr. Der Tabubruch von Erfurt, wo CDU und FDP mit Neonazisten paktiert und gemeinsam einen Ministerpräsidenten gewählt haben, war … ein Verrat an den Müttern und Vätern unseres Grundgesetzes, die vor 70 Jahren das Fundament unseres demokratischen wie sozialen Rechtsstaates gelegt haben“, begann Christine Krupp, die Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Remscheid, am Samstag ihre Rede auf der Vollversammlung der Partei in der Mensa der Sophie-Scholl-Gesamtschule. „Erfurt war kein Betriebsunfall - Erfurt war ein Spiel mit dem Feuer. Gezündelt haben sie nicht nur in Thüringen - die Bundesparteizentralen von CDU, FDP und AfD haben mitgespielt, waren informiert, haben nicht ‚Halt!‘ gerufen, sondern "Macht mal!" geraunt.“ Die Bundesrepublik sei durch die Erfurter Ereignisse in ihren Grundfesten erschüttert worden. „Die CDU irrlichtert seitdem wie ein politischer Geisterfahrer durch unser Land. (…) Sie ist auf dem rechten Auge blind. (…) Für mich ist klar: die CDU ist zu einem Risiko für unser Land geworden, ist als angeblich letzte verbliebene Volkspartei ausgefallen.“ Dringender denn je brauche Deutschland eine Kraft, die Garant für Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität, Demokratie, Kampf gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Ausgrenzung ist, die für Toleranz und Akzeptanz einsteht: die deutsche Sozialdemokratie!“
Und das unterstrichen die rund 80 Parteimitglieder wenig später, indem sie sich für die Fotografen hinter einem unübersehbaren Transparent mit unmissverständlicher Botschaft versammelten: „SPD. GEMEINSAM GEGEN RECHTS“. Das Paktieren mit Faschisten zahle sich nicht aus. „Faschisten muss man stellen und nicht salonfähig machen!“, betonte Christine Krupp. Der Juso-Vorsitzender Burhan Türken später: „Es ist schon ein Treppenwitz der Geschichte, dass uns ausgerechnet das schäbige Verhalten sogenannter oder selbsternannter bürgerlicher Parteien in Thüringen vor Augen führen musste, wie wichtig wir und die deutsche Sozialdemokratie sind. Denn dieses Land hat ein Rechtsterrorismus-Problem! Und es leidet darunter, dass die Parteien, die für sich reklamieren, die bürgerliche Mitte zu sein, als Verteidiger unserer Demokratie versagt haben! Die deutsche Sozialdemokratie paktiert nicht mit rechts, wir taktieren nicht mit rechts, wir stellen uns gegen rechts!“
Und es sei gut, „dass die Jugend zwischen 14 und 25 Jahren so politisch ist wie seit gut drei Jahrzehnten nicht mehr. Sie hat sich auf dem Weg gemacht, unser Land zu verändern. Sie engagiert sich gegen Rechtsextremismus und für Klimaschutz. Eigentlich müsste sie uns die Bude einrennen, denn der Kampf gegen rechts, der Kampf für die Schwachen und der Kampf für eine lebenswerte Umwelt sind durch und durch sozialdemokratische Themen. Wir bleiben am Ball, und wir sind am Ball, wenn es darum geht, junge Menschen da abzuholen, wo sie sind!“ Für den 4. April organisieren die Remscheider Jusos in der Sporthalle Neuenkamp im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus gemeinsam mit der AWO, der Caritas und Remscheid Tolerant e.V. das "1. Remscheider Hallenfußballturnier gegen rechts' „Acht Mannschaften sollten es werden. Heute haben wir schon 15 Anmeldungen!“, freute sich Burhan Türken.
Geraume Zeit nahm die Wahl des neuen Unterbezirksvorstands in Anspruch. Gewählt wurden Christine Krupp (Vorsitzende) Stefanie Bluth, Nico Falkenberg und Ralf Gassen (stellv. Vorsitzende), Sebastian Thiel (Kassierer), Nadine Gaede (stellv. Kassiererin), Michael Büddicker (Schriftführer), Tobias Niebergall (stellv. Schriftführer) und Jürgen Kucharczyk (Bildungsbeauftragter). Zu Beisitzer/innen wurden gewählt Bircan Aslan, Dela Kirchner, Jörg-Dieter Krause, Sabine Krause-Janotta, Peter-Edmund Uibel und Ernst-Peter Wolf.
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