Auf dem Weg zu einer Gesellschaft des Miteinanders
„Vision: Zukunft (mit-)gestalten. Gesicht zeigen – Stimme erheben!“ Unter diesem Motto werden in diesem Jahr dieses Jahr die Internationalen Wochen gegen Rassismus feiern – in ganz Deutschland und natürlich auch in Remscheid. „Als eine Stadt die mehr als 120 Nationen eine Heimat bietet, wollen wir zeigen, dass diese Vielfalt in Einheit möglich ist. Dass wir kulturübergreifend und unabhängig von der Herkunft an einem Strang ziehen und unsere Zukunft gemeinsam Gestalten“, hat der Vorstand von Remscheid tolerant e.V. (Anne Marie Faßbender, Hans-Lothar Schiffer und Sascha von Gerishem“ das Programm mit insgesamt 14 Veranstaltungen zwischen dem13. März und 4. April überschrieben, das in gedruckter Form gestern in der SPD-Geschäftsstelle gerader noch rechtzeitig zu der Pressekonferenz eintraf, in der es vorgestellt wurde.
Daran beteiligen sich diesmal rund 20 Parteien, Jugendzentren, Kirchengemeinden, Schulen, Sozialverbände, der F(l)air-Weltladen, der städtische Integrationsrat, das Kommunale Integrationszentrum etc. Und damit bei den geplanten Gesprächsrunden, Lesungen, Ausstellungen, Film- und Marinettentheater etc. das Publikum nicht ausbleibt, werden in den nächsten Tagen an 16 Stellen im Stadtgebiet Großplakate auf die Internationale Woche gegen Rassismus aufmerksam machen – ein Sonderangebot einer Werbefirma.
„Früher bekam ich oft gesagt ‚Rassismus? Gibt es doch in Remscheid gar nicht!‘ Das sagt mir heute niemand mehr,“ berichtete gestern Johannes Haun. Dass es auch bei uns alltäglichen Rassismus gebe, sei inzwischen vielen Bürgerinnen und Bürgern bewusst. Erden Ankay-Nachtwein und Hans Lothar Schiffer nannten zwei alarmierende Beispiele: Als die frühere farbige Vorsitzende des städtischen Jugendrates einmal alleine an einer Bushaltestelle gewartet habe, sei der Bus an ihr vorbeigefahren. Und eine andere Farbige habe einen Ladenbesitzer gebeten, neben ihr auf dem Bürgersteig auf das bestellte Taxi zu warten, weil sie es schon erlebt habe, dass das Taxi weitergefahren sei. „Wir müssen Respekt und Verständnis füreinander aufbauen. Und dies schaffen wir nur durch Kommunikation. Wir müssen lernen, wieder mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und ein offenes Ohr für das Leben anderer zu haben“, so der Vorstand von Remscheid Tolerant. „Nur wenn wir einander zuhören, können wir auch gemeinsam Wege ebnen – für eine solidarische und faire Gesellschaft für alle!“
"Wenn Du gerade 10kg Nudeln, 10kg Reis, (Sascha von Gerishem auf der Facebook-Seite „Muteinander“, bislang mehr als 860 Mal geteilt) |
Das bunte Programm der Remscheider Woche gegen Rassismus soll ein Schritt sein auf dem Weg zu einer „Gesellschaft des Miteinanders“. "Es ist gerade nach solchen Taten wie in Hanau deutlich geworden, dass es leider noch immer nicht selbstverständlich ist gegen Rassismus zu sein. Um so wichtiger ist es nun als Gesellschaft zu zeigen, dass wir diese Ideologie ablehnen und uns gemeinsam gegen diesen Hass stellen", hob Anne Marie Faßbender hervor. Die rund 700 Besucher der Mahnwache am Remscheider Rathaus hätten aber deutlich gemacht, dass Remscheid eine Stadt sei, die sich durch rechten Terror betroffen fühlt. Denn viele würde Rassismus selbst treffen, oder Freunde, Verwandte und Kollegen. "So furchtbar diese Ereignisse waren, hab ich die Hoffnung, dass sie dazu führen, dass den Menschen bewusst wird, dass es nicht genügt nur leise im Kopf dagegen zu sein, sondern das auch ganz klar zu zeigen!"
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Norbert Landen am :
Lothar Kaiser am :
Norbert Landen am :
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Remscheid Tolerant am :
David Schichel am :
Bildung statt Ausgrenzung e.V. am :
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