Digitaltechnik erst nach europaweiter Ausschreibung
„Digitalisierungsmittel für Schulen bitte zügig“, forderte am 26. Juni im Waterbölles der SPD-Landtagsabgeordnete Sven Wolf. Doch reagiert hat die Landesregierung bis heute nicht. Das bestätigte der Leiter des Fachdienstes „Schulverwaltung“ der Stadt Remscheid, Arndt Liesenfeld, gestern in einem Videointerview. Ihm sind ohne die Förderrichtlinien des Landes die Hände gebunden. Für die Ausstattung der 37 Remscheider Schulen mit einer digitalen Grundausstattung (z.B. WLAN) erwartet er Zuschüsse in Höhe von 5,9 Millionen Euro. Doc h von diesem Geld wird gerade mal so viel übrig bleiben, dass es für den Kauf von 30 bis 50 Laptops pro Schule reichen wird.
Dass dies zu wenig sind, hat die Landesregierung eingesehen und nach Beginn der Corona-Pandemie ein „Sofortausstattungsprogramm“ nachgeschoben, das für Remscheid eine zusätzliche Förderung in Höhe von 600.000 bis 700.000 Euro bedeuten dürfte.
Zwar hat eine Umfrage unter den Erziehungsberechtigten der 16.000 Remscheider Schüler/innen ergeben, dass viele von ihnen, insbesondere die älteren, über einen Laptop verfügen. Doch insbesondere Familien mit geringem Einkommen werden auf Leih-PC der Schulen für ihre Kinder angewiesen sein. Das Problem: So schnell, wie sich die Remscheider Kommunalpolitiker das gedacht haben, werden sich die Schul-PC nicht anschaffen lassen. Denn das setzt wahrscheinlich, wie bei der IT-Technik der Schulen, eine europaweite Ausschreibung voraus, und die kostet zunächst einmal viel Zeit! Je länger das Warten auf einen Leih-PC, desto größer die Gefahr für den betroffenen Schüler / die betroffene Schüler/innen, dass sie in der Schule den Anschluss verlieren! Auch deshalb hofft Arndt Liesenfeld, dass es im neuen Schuljahr, das an am 12. August beginnt, zu keinem zweiten Corona-Shutdown mit verstärkten „Homeschooling“ statt des regulären Unterrichts in der Schule kommen wird.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt