Impuls zur Vitalisierung der unteren Alleestraße
Die untere Alleestraße soll lebendiger werden: Wegen „seit Jahren bestehender räumlicher Engpässe der VHS“, die sich durch coronabedingter Kursteilungen noch verschärft hätten, will die Stadt für die Volkshochschule im zweiten Obergeschoss der „Allee-Arkaden“ für einen Zeitraum von zehn Jahren knapp 1.200 m² anmieten. Rund 630 m² entfallen auf sieben Schulungsräume, knapp 244 m² auf Büros, Beratungs-, Sozial- und Materialräume. Hinzu kommen verschiedene Sanitärbereiche, die Flure und ein Technikraum. Zwischen 9 und 17.30 Uhr werden sich künftig werktäglich rund 150 VHS-Teilnehmende in den „Allee Arkaden“. Hinzu kommen pro Woche 150 bis 150 Besucher/innen von Abend- und Wochenendkurse. Stadtdirektor und Stadtkämmerer Sven Wiertz: „Mit gut 900 Belegungen pro Woche wäre eine größtmögliche Auslastung der Räumlichkeiten gegeben. Das bedeutet einen ersten Impuls zur Vitalisierung der unteren Alleestraße!“
Mietzins, Nebenkosten und Unterhaltsreinigung summieren sich pro Jahr auf 174.000 Euro. Für die Ausstattung der Schulungs- und Lehrräume mit Tischen, Stühlen, Tafeln und Schränken sind einmalig 45.500 Euro vorgesehen. Im Mietzins sei berücksichtigt, dass die erforderlichen Umbauarbeiten durch den Eigentümer erfolgen, teilte die Verwaltung auf Anfrage mit. Im nichtöffentlichen Teil der nächsten Ratssitzung stehe die Beschlussvorlage über die Anmietung auf der Tagesordnung. Im Doppelhaushalt 2020/2021 und in der mittelfristigen Finanzplanung seien anfallenden Mehraufwendungen eingeplant.
Geplant ist der Umzug des gesamten VHS-Schulabschlusskursbereich vom derzeitigen Standort Bökerhöhe die Allee Arkaden (einschließlich der vorhandenen Großbildmonitore). Die 2015 bezogenen Schulungsräume im Souterrain der Schule Bökerhöhe seien relativ klein, was dem Bedarf schon „vor Corona“ nicht entsprochen habe. „Jetzt erweisen sich die Räume angesichts einzuhaltender Schutz- und Abstandsregelungen als ein grundlegendes Problem“, sagt Stadtkämmerer Sven Wiertz. „Vor allem aber sind die Unterrichtsräume nicht barrierefrei erreichbar, so dass die Angebote des Zweiten Bildungswegs nicht mehr allen Interessierten offenstehen. Auch gibt es keine Beratungs- und EDV-Räume, in denen die Schülerinnen und Schüler adäquat auf die heutige in vielerlei Hinsicht digitale Berufswelt vorbereitet werden können.“
Neben dem so genannten ZBW-Bereich (= Zweiter Bildungsweg) sollen die Integrationskurse mit Kinderbetreuung in den neuen zusätzlichen Räumlichkeiten stattfinden, ebenso die VHS-Fremdsprachenkurse, die derzeit noch im alten Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung an der Stuttgarter Straße stattfinden, dessen Tage gezählt sind. Hinzu kommen sollen 15 Integrationskurse mit Kinderbetreuung. Diese wurden bis 2018 im Gebäude Alleestraße 64 angeboten, nach Abmietung dieses Gebäudes im ehemaligen Schulgebäude Hölterfeld. Dieser Standort in innerstädtischer Randlage hat sich jedoch als ungeeignet erwiesen. Die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr sei schlecht und der Weg mit kleinen Kindern und Kinderwagen äußerst beschwerlich, beklagten sich Teilnehmende.
Ferner sollen die neuen Räume an der unteren Alleestraße auch für VHS-Entspannungskurse, BürgerKolleg-Schulungen sowie regelmäßige Fortbildungen für Mitarbeiterinnen in der Kindertagespflege genutzt werden. Ein Großteil dieser Kurse findet derzeit in der Zentralbibliothek (Lernzentrum, Konferenzraum und/oder Foyer) statt, was bedeutet, dass diese Bereiche weder für eigene Besprechungen des FD 1.44 (Konferenzraum), noch für Nutzerinnen und Nutzer der Bibliothek (Lernzentrum, Foyer) zur Verfügung stehen. Dies habe die Attraktivität der Bücherei erheblich eingeschränkt, argumentierte Nicole Grüdl-Jakobs, die Leiterin des Kommunalen Bildungszentrums. Und seit Umbau des VHS-Yogaraums im Untergeschoss des Ämterhaus zu Büros fehle es auch an Räumen für Entspannungskurse.
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