Wie es am Neuenteich in Lennep früher aussah
„Ende 1871 gründeten Lenneper Bürger eine Aktien-Gesellschaft zum Betrieb einer Schwimm- und Badeanstalt an der Udelschen Beek. Dieses Freibad hatte auch den Namen „Kakaoteich“. Udelsche Beek heißt das Bächlein, das in Lennep den Talsperrenweg kreuzt und den immer noch vorhandenen Neuenteich speist. Durch die Errichtung der o.g. geschlossenen Badeanstalt an der Wallstraße im Jahre 1886 wurde der Kakaoteich nicht mehr so oft besucht, aber noch 1910 beschloss die Stadtverordnetenversammlung eine gründliche Reinigung des Badeteiches und der dazugehörigen Halle, finanziert aus Sparkassenüberschüssen. Auf den erhaltenen Postkarten konnte man eine „Gruß aus dem Städtischen Freibad“ senden. Meist wurden die Aufnahmen vom oberen Teil des Talsperrenwegs gemacht, manchmal sieht man die Badeanstalt in voller Größe mit den Gästen am Uferrand und auf dem Sprungbrett, manchmal war die Sicht so gestaltet, dass man die in Richtung Ringstraße liegende Fabrik mit ihren Shed-Dächern oder sogar halb Lennep mit seinen „drei“ Kirchen sehen konnte. Im Laufe der Jahre wurde die Anlage unmodern und immer unsauberer, und es war schöner, an heißen Tagen am Wupperwehr in Krebsöge zu schwimmen. Das Areal wurde später aufgefüllt und zu einem Tennisplatz umgebaut.“ (Der Lenneper Heimatforscher Dr. Wilhelm R. Schmidt am 9. April 1919 im Waterbölles)
„Kurz vor dem Neuenteichwerk, schräg gegenüber vom Blumenhaus Klee (Waterbölles: heute Fahrrad Nagel), befand sich die Lenneper Badeanstalt, (…) am 16.12.1873 nach einem Stadtverordnetenbeschluss von der Stadt Lennep übernommen. Sie lieferte ihr zulaufendes Wasser an den Teich des Neuenteichwerks ab. Etwa 100 Meter unterhalb der Kreuzung Ringstraße Richtung Radevormwald, gegenüber der ehemaligen Firma Gartenbau Klee, befand sich das Neuenteichwerk. 1750 ist es bereits im Burger Lagerbuch als Konbachsmühle (sicherlich die Kombruchsmühle) als Walkmühle erwähnt. (…) 1854/55 erhielt der Wäschereibesitzer Friedrich Karsch (in Krebsöge geboren) die Konzession zur Aufstellung eines Dampfentwicklers und einer Dampfmaschine mit sechs PS zum Betrieb der Wollwasch- und Reinigungsmaschinen, Wasserpumpen usw. 1867 wird der Betrieb als Tuchfabrik von Fr. Wilhelm Heinrich Karsch erwähnt.
1892 taucht mit Franz Blasberg aus Wermelskirchen ein neuer Besitzer auf. Er baute die Tuchfabrik zur Lohgerberei um. 1942 lese ich dann von einer Werkzeugfabrik von A. Arnegger. Sie ist als reiner elektrischer Betrieb ausgewiesen. (Aus: Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid. Herausgegeben von Günther Schmidt, Band 5 - Vom Blombach bis Eschbach, siehe im Waterbölles vom 18. Juni 2016: „Kurz vor dem Neuenteichwerk, schräg gegenüber vom Blumenhaus Klee, befand sich die Lenneper Badeanstalt. Siehe im Waterbölles vom 18. Juni 2016: „Was sich so alles am Lennepe Bach tummelte“.)
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