12.133,05 Euro in Verkaufswagen gut angelegt
„Neuer Förderverein nimmt sich der Produktionsschule an“, berichtete der Waterbölles am 4. Juli 2018. Sein Name: „Brücken bauen - Perspektiven schaffen”. Sein Ziel: Der Fortbestand der 2016 ins Leben gerufenen Produktionsschule „Catering & Eingemachtes", aus deren Finanzierung sich das Land damals zurückgezogen hatte. Dass dies gelang, ist dem Jobcenter Remscheid zu verdanken; das kurzerhand in die berufliche Förderung nicht berufsreifer Jugendliche und junger Erwachsener bis 27 Jahre einstieg, für die die Schule unter der Trägerschaft der Arbeit Remscheid gGmbH gegründet worden war und die man nicht im Regen stehen lassen wollte.
Finanziell kann der Förderverein zwar keine großen Sprünge machen, doch die Vorstandsmitglieder sind in Remscheid gut verletzt; sie kennen also die gemeinnützige Stiftung der Stadtsparkasse Remscheid, die schon unzähligen Institutionen bei Projekten finanzielle Unterstützung geleistet hat. Und die half auch prompt, als der der Verein „Brücken bauen - Perspektiven schaffen” nach einem Financier suchte für einen Verkaufswagen, mit dem die Produktionsschule in die Öffentlichkeit gehen will, sobald das Pandemie-Regeln nicht länger verbieten.
Der Vorstand der Stadtsparkasse fand die Idee gut und spendete 12.000 Euro. Einen nagelneuen Verkaufsanhänger gab es dafür zwar nicht. aber Koch Jan de Buhr konnte in Hessen einen guterhaltenen Imbisswagen aus den 1980-er Jahren auftreiben. Den brachte er zusammen mit seinen Schüler*innen technischen wieder auf Vordermann, und der Remscheider Graffiti-Künstler Rene Schneider (unikat-colors.de) sorgte äußerlich für eine optische Auffrischung. Bei der Endabrechnung fehlten für das Projekt nur noch 133,05 Euro. Und die bewilligte der Vorstand des Fördervereins aus der Vereinskasse, wie der bisherige Vorsitzende Lothar Sill gestern bei der Präsentation des „neuen“ Verkaufswagens auf dem Hof der Arbeit Remscheid gGmbH an der Freiheitstraße berichtete. Mit dabei Peter Hardebeck, seit April 2020 Mitglied des Sparkassenvorstands, Dirk Faust, der Geschäftsführer des Jobcenters Remscheid, Ralf Barsties, Geschäftsführer der Arbeit Remscheid, die stellv. Vorsitzende Jutta Velte, die beiden Beisitzer im Vorstand des Vereins, Sozialdezernent Thomas Neuhaus und Brigitte Neff-Wetzel, sowie Dr. Frank Nitzsche, Wissenschaftler Mitarbeiter der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH(Gib) in Bottrop. Er war vor einigen Wochen auf der Mitgliederversammlung des Fördervereins zum Nachfolger von Lothar Sill gewählt worden. Ein Wechsel, den sich Sill genauso vorgestellt hatte: „Im Ruhestand möchte ich meine Vorstandsämter abbauen“. In diesem Fall gelang das allerdings nicht ganz. Künftig wird er sich als Schatzmeister um die Finanzen des Vereins kümmern.
Als die Produnktionsschule noch Außentermine wahrnehmen konnte – also vor Beginn der Corona-Pandemie – stand ihr dafür lediglich eine Art umgerüster Hochseekoffer zur Präsentation ihrer Lebensmittelprodukte zur Verfügung (Foto links). Dagegen ist der aufgefrischte Verkaufswagen der wahre Luxus. Er soll künftig, sobald möglich, mittwochsmorgens auf dem Remscheider Wochenmarkt am Rathaus eingesetzt werden. Geplant sei ferner, künftig regelmäßig neben dem „Quartierstreff Klausen“ Station zu machen zwecks eines Mittagstisch für die Bewohner*innen des Stadtteils. Bis dahin müssen sich die Schüler*innen der Produktionsschule und Koch Jan de Buhr noch mit Zoom-Konferenzen begnügen. Dazu gehört auch digitaler Kochunterricht.
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