Umbau des Ebert-Platzes verzögert sich um halbes Jahr
Wie die Stadt Remscheid am 29. Juni 2018 verkündete, sollte der Auftrag zur Planung des neuen Friedrich-Ebert-Platzes an den 1. Preisträger des Architektenwettbewerbs vergeben werden, für den sich die Stadt im August 2017 entschieden hatte: die Arbeitsgemeinschaft Stefan Schmitz, BDA Architekten und Stadtplaner, Köln, zusammen mit Lill + Sparla Landschaftsarchitekten, Köln, und das BSV Büro für Stadt und Verkehrsplanung, Aachen. Sie waren „der einzige und bestmögliche Bieter“, so damals Baudezernent Peter Heinze, nachdem die beiden übrigen Preisträger im Januar abgesagt hatten, vermutlich wegen Arbeitsüberlastung aufgrund der guten Konjunkturlage. Erst gestern stellte sich heraus, dass dieser Plan geplatzt ist: Die Arbeitsgemeinschaft habe das Projekt aufgekündigt, bestätigte Heinze auf Nachfrage eines Pressevertreters gegen Ende des Mediengesprächs, zu dem Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz eingeladen hatte. Und auch diesmal kann über die Gründe nur spekuliert werden.
Lag es daran, dass den Architekten die Sparsamkeit nicht gefiel, auf die die beiden Bauherren – die Stadt Remscheid und die Stadtwerke Remscheid - bei den Details der Ausführungsplanung Wert legen wollten? Dafür könnte die gestrige Aussage von Prof. Dr. Thomas Hoffmann, dem Geschäftsführer der Stadtwerke, deuten, ein Bau lasse sich „kostspielig oder preiswert realisieren“, er aber bevorzuge die preiswerte Variante. Oder scheuten die Architekten vor der Übernahme der Tiefbauarbeiten zurück, weil diese auch die neue Asphaltdecke des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) umfassen. Denn die Asphaltarbeiten erfordern wegen der tonnenschweren Busse besonderes Fachwissen über die richtige Beschaffenheit des verwendeten Materials, damit sich nicht schon bald Fahrrinnen bilden wie einst am Markt.
Was auch immer die Planer zu ihrer Absage bewogen haben mag, Tatsache ist, dass sich die Fertigstellung des Platzes nach aktuellem Stand der Planung um ein halbes Jahr auf (Frühjahr?) 2025 verzögern wird, wie Baudezernent Heinze einräumte (siehe auch Rahmenterminplan). Ihm ist daran gelegen, dass die Architekten zumindest in einem Punkt bei der Stange bleiben – beim Bau der „geschwungenen Dachkonstruktion als optisch wirkende Trennung zwischen Busbahnhof und Betriebsgebäude und der neuen Freifläche an der Konrad-Adenauer-Straße“, so die Stadt am 29. Juni 2018 in einer Pressemitteilung. Dieser „Bumerang“ über dem ZOB ist Kernpunkt der ebenfalls europaweit auszuschreibenden Hochbauarbeiten. Und die architektonische Ausführung der Überdachung steht auch dann nicht zur Disposition, wenn diese Zusammenarbeit mit den Preisträgern nicht zustande kommen sollte. Das sei eine Verpflichtung aus dem Architektenwettbewerb, an die die Stadt Remscheid gebunden bleibe, sagte Peter Henze.
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