Bodenschutzkalkung des Waldes beginnt wieder
Pressemitteilung der Stadt Remscheid
Voraussichtlich ab 24. September werden wieder Privat- und TBR-Wälder an der Neyetalsperre mittels Hubschrauber gekalkt. Bis zum 1. Oktober sollen dort ca. drei Tonnen kohlensaurer Magnesiumkalk, ein vollkommen natürlicher und unbehandelter Kalkmergel, pro o Hektar Waldboden auf einer Gesamtwaldfläche von rd. 200 ha ausgebracht werden. Trotz aller erfolgreichen Anstrengungen zur Luftreinhaltung in den vergangenen Jahrzehnten, u.a. durch Abgaskatalysatoren, Rauchgasentschwefelung, Rußpartikelfilter etc., sind die Schadstoffeinträge aus der Luft, insbesondere an Stickoxiden und Feinstäuben, nach wie vor viel zu hoch. Im Rahmen der seit mehr als 30 Jahren turnusmäßig durchgeführten Bodenschutzkalkungen soll die weiter voranschreitende Bodenversauerung der Waldböden sukzessive kompensiert werden. Dies dient neben dem eigentlichen Schutz der Wälder u.a. auch dem Boden- und damit dem Trinkwasserschutz.
Die ausgebrachte Menge von drei Tonnen je ha Waldfläche (d.h. 300 Gramm je qm) ist in Anbetracht der gemessenen Bodenversauerung eine eher homöopathische Dosis. Eine nachhaltige Verringerung der Bodenversauerung, die durch den sog. pH-Wert ausgedrückt wird, kann nur durch über Jahrzehnte kontinuierlich wiederkehrende Maßnahmen erreicht werden und durch die weitere Verringerung der Schadstoffeinträge erfolgreich wirken. Vor dem Hintergrund des immer weiter fortstreitenden Klimawandels, der dramatischen Waldschadenssituation auch im Bergischen Land und des dadurch dringend erforderlichen ökologischen Waldumbaus werden alle Anstrengungen konsequent fortgesetzt, die Bodenstandorte der kahlen, aufgerissenen und labilen Waldbestände im Zuge der Kompensationskalkung zu revitalisieren.
Die Waldkalkung führt unter anderem zu einer Verbesserung der Durchwurzelung insbesondere für die Feinwurzeln der Bäume. Dadurch kann die Anfälligkeit gegenüber Trockenstress bei Bäumen entscheidend verringert werden. Ansonsten sind langfristige Störungen des Ökosystems Wald und für Böden, Grund- und Oberflächengewässer zu befürchten. Eine turnusmäßig alle sieben bis zehn Jahre durchgeführte Bodenschutzkalkung – wie in Remscheid seit langem praktiziert – kann insofern einer weiteren Verschlechterung des gesamten Bodenzustands wirksam entgegenwirken und ist daher besonders gut auch für unser Trinkwasser. Das Stadtforstamt der Technischen Betriebe Remscheid weist darauf hin, dass es in der angegebenen Zeit in den betreffenden Waldgebieten zu Belästigungen durch Staub und Lärm kommen kann und bittet die Waldbesucher daher um Verständnis. Die entsprechenden Gebiete werden durch Schilder besonders gekennzeichnet. Die Maßnahme wird maßgeblich finanziell unterstützt durch Fördermittel des Landes NRW, vom Bund und der EU.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt