Remscheid hat jetzt auch eine Stadtschülervertretung
„Engagierte Eltern gehen Schulprobleme an“, titelte der Waterbölles am Februar 2020, nachdem Karsten Neldner, als Klassenpflegschaftsvorsitzender Mitglied der Schulpflegschaft der Sophie-Scholl-Gesamtschule, zur Gründung einer Stadtschulpflegschaft aufgerufen hatte. 36 Elternvertreter aus 26 der insgesamt 33 Remscheider Schulen waren daraufhin in die Gesamtschule auf dem Hohenhagen gekommen und hatten sich für die Gründung einer Stadtschulpflegschaft als Ansprechpartner für Politik und Verwaltung bzw. Vertretung der Elternbelange gegenüber dem kommunalen Schulträger, der Stadt Remscheid, entschieden. Es lag dann an Corona, dass die Gründungsversammlung der Stadtschulpflegschaft Remscheid erst am 1. Oktober 2020 in der Albert-Einstein-Schule stattfand. Die Vertreter/-innen von 21 Remscheider Schulen wählten damals Karsten Neldner zum Vorsitzenden. Inzwischen gibt er Eltern der 16.000 Remscheider Schülerinnen und Schülern auch im Schulausschuss eine Stimme.
Was für die Eltern gilt, sollte auch für die Schüler:innen gelten, dachte Neldner schon in den Sommerferien 2020, da war er noch gar nicht gewählt, und knüpft ein kleines Netzwerk zu den Schülervertreter: innen in den einzelnen Schulen. Ob sie nicht Lust hätten, eine Stadtschülervertretung zu gründen nach dem Beispiel der Schulpflegschaften und ihrer neuen Stadtschulpflegschaft. Und siehe da – sie hatten! Über eine von Neldner initiierte WhatsApp-Gruppe wurde das erste Treffen organisiert, das am 16. Februar per Zoom zustande kam. 20 Schülersprecher: innen nahmen daran teil – und fanden zur ihrer eigenen Überraschung heraus, dass der Corona-Distanzunterricht in den Remscheider Schulen ganz unterschiedlich gehandhabt wurde, ebenso wie die Einhaltung des Datenschutzes. An Themen sollte es einer Stadtschülervertretung also nicht mangeln: Digitalisierung, Gesundheitsschutz, Nachhaltige Schule, Lehrermangel/Unterrichtsausfall, einheitliche bewegliche Ferientage, bauliche Situationen u.v.m.
Die erster Präsenzsitzung in der Aula des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums a, 1. Oktober war zugleich die Gründungsversammlung der neuen Stadtschülervertretung. Die erschienen Vertreter:innen der Schülervertretungen von sieben der 13 weiterführenden Schulen in Remscheid wählten Seyda Sahan (13, EMA) zur Vorsitzenden sowie Tom-Lukas Beyer (17, Gertrud-Bäumer-Gymnasium) und Tabea Dehn (17, Röntgen-Gymnasium) zu stellvertretenden Vorsitzenden. Zugleich kam man überein, dass jede Schule der Stadt bis zu zwei Delegierte in die Stadtschülervertretung entsenden sollte, um so ein besseres Bild über die personellen, technischen, pädagogischen und räumlichen Bedingungen in den einzelnen Schulen gewinnen zu können.
Angestrebt wird von der neuen Stadtschülervertretung ein Sitz im Schulausschuss in der Erwartung, das sich die Schulleiter ebenso wie die Kommunalpolitiker dafür interessieren, von den Bedürfnissen der Schülerschaft aus erster Hand zu erfahren. Es könnte sich die Schulleiter womöglich als hilfreich herausstellen zu hören, wie in anderen Schulen bestimmte Probleme gelöst werden, glaubt der neue Vorstand, der „etwas bewegen, etwas ändern möchte“.
„Warum nicht auch mal ein schulübergreifendes Sportturnier organisieren“?, nannte Tom-Lukas Beyer im Gespräch mit der Lokalpresse gestern Nachmittag ein weiteres mögliches Betätigungsfeld. Überhaupt: Von mehr Kommunikation unter den Schülerinnen und Schülern verspricht sich der neue Vorstand viel. Projekttage der einen Schule könnten so Nachahmer in anderen Schulen finden. „Und das kann auch für Ideen zur Mülltrennung gelten“, warf Seyda Sahan ein. Künftig wollen sich die Mitglieder der Stadtschülerschaft Remscheid einmal pro Monat treffen. Das nächste Treffen finden am 5. November in der Gertrud-Bäumer-Schule statt. Schülersprecher: innen aus den Remscheider Schulen, die im dem neuen Gremium noch nicht vertreten sind, seien herzlich willkommen, betonte der Vorstand gestern.
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Stadtschulpflegschaft Remscheid am :
Lothar Kaiser am :