Offenes Bachbett gegen größere Überschwemmungen
"Bacherlebnisraum für Kinder als neue Attraktion“, titelte der Waterbölles am 19. Januar. Der soll auf dem Gelände des Remscheider Freibads im Eschbachtal entstehen, dessen Sanierung das Velberter Architekturbüro Krieger im Auftrag der Stadt plant. So sollen etwa in die bestehenden Betonbecken neue Becken aus Edelstahl eingelassen werden, die Umgebung 70 Zentimeter überragend, damit bei künftigen Überflutungen des Eschbaches durch Starkregen kein Schmutzwasser mehr in die Becken fließen kann, wie 2007 und 2013 geschehen. Und die Verrohrung des Eschbachs, bei Hochwasser ein leidiges Nadelöhr, wird ein Ende haben; der Bach soll unterhalb des Hangs (auf Remscheider Seite) ein neues, offenes Bett bekommen.
Im Sportausschuss holte sich die Verwaltung am Dienstag grünes Licht für Fachgutachten (63.397 Euro) zur Verlegung und Offenlage des Baches und den geplanten Maßnahmen für den Hochwasserschutz ein. Auch stimmten die Ausschussmitglieder der Einrichtung einer Begleitkommission zu, bestehend aus politischen Vertretern und ehrenamtlich engagierten Personen.
Die umfassende Sanierung des Freibades ist kein Pappenstiel. Um hierfür an Gelder aus einem 2018 aufgelegten Förderprogramm des Bundes für zu gelangen, erarbeitete das Büro Krieger eine Machbarkeitsstudie zum Umbau und zur Modernisierung des Freibades. Doch die Summe, die sich die Stadt erhofft hatte, erschien den Fördergebern zu groß. „Mehrere erfolglose Anträge bei Förderprogrammen führten schließlich zum Beschluss des Rates vom 24. September 2020 (DS 15/7706), die Sanierung mit eigenen Mitteln zu realisieren aber auch weiterhin zu versuchen, Fördermittel zu requirieren“, erinnert die Verwaltung in ihrer Vorlage für den Sportausschuss an die Vorgeschichte. „Schließlich erfolgte dann doch im März 2021 der Zuschlag für das Freibad Eschbachtal zur Erneuerung der Technischen Gebäudeausstattung.“ Der diesbezügliche Zuwendungsbescheid datiert vom 28. Februar 2022 gilt für 2.579.756 €.
Daran will die Stadt nun anknüpfen. Dafür wurde der Sanierungsplan für das Freibad noch einmal überarbeitet (Hochwassersschutz). Mit dem neuen Konzept hoffen Rat und Verwaltung auf Gelder aus dem Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“. Zitat aus der Vorlage: „Schwerpunkt dieser Konzeptidee ist die Renaturierung des Eschbachs, die von dem Expertenteam als historische Chance gesehen wird. Die daraus resultierenden weiteren Überlungen zur Steigerung der Attraktivität des Freibades u.a. mit einem Bacherlebnisraum runden die Konzeptidee ab.“ Bis September muss der Förderantrag bei der Bezirksregierung Düsseldorf vorliegen. Der Fachdienst Sport und Freizeit unter Leitung von Martin Sternkopf ist zuversichtlich. Denn nicht nur mit Expertinnen und Experten des FD Umwelt, des Wupperverbandes und der Technischen Betriebe (TBR) begrüßen das offene Bachbett für den Eschbach um künftig Überschwemmungen größeren Ausmaßes verhindern zu können, sondern entsprechend habe sich inzwischen auch die Bezirksregierung Düsseldorf geäußerte, so die Verwaltung.
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