BV Lennep ließ sich die Pläne der Post näher erläutern
Dass die Post AG ihre Filiale an der Kölner Straße in Lennep dicht machen und die Geschäfte mit Briefen und Paketen einem Einzelhändler überlassen will, hatte am 28. Mai in der Bezirksvertretung Lennep Hilmar Somborn (CDU) als „Riesen-Sauerei“ bezeichnet. Als in der gestrigen Sitzung Susanne Lasogga-Lonnes, die „regionale Politikbeauftragte“ aus der Service-Niederlassung „Filialen“ der Post AG in Essen die Pläne erläuterte, hielten die BV-Mitglieder das Versprechen ein, das sie im Mai dem BV-Vorsitzender Dr. Heinz Dieter Rohrweck (CDU) abgegeben hatten, d.h. sich in der Wahl ihrer Worte vornehm zurück.
Lediglich die zur „Einwohnerfragestunde“ vorliegende schriftliche Eingabe des Verkehrs- und Fördervereins Lennep e.V. war „deftiger“; darin wiederholte Vorsitzender Klaus Kreuzer, was der dem Waterbölles schon im Mai als Reaktion auf die damalige BV-Sitzung geschrieben hatte: „Die Aberwitzige Idee der Schließung sollte man schnellstens knicken, in einen gelben Kasten stecken und dort nicht wieder herausholen.“ Wie erwartet sah das Susanne Lasogga-Lonnes völlig anders:
„Schon seit Mitte der 90-er Jahre wandelt die Post Eigen- in Partnerbetriebe um. Inzwischen betreibt die Post von 12.000 Filialen nur noch knapp 3.000 in Eigenregie“, berichtete die Regionalbeauftragte in der gestrigen BV-Sitzung. Für die Filiale an der Kölner Straße gebe es inzwischen mehrere Interessenten, von denen einer nicht nur die Räume, sondern auch das Personal (über Gestellungsverträge) übernehmen wolle. Werde die Post mit diesem Interessenten vertragseinig, ändere sich für die Kunden eigentlich gar nichts: „Es bliebe bei drei Schaltern und dem kompletten Automaten-Angebot.“ Wegen einiger erforderlicher Umbauten müsste die Filiale dann – voraussichtlich im Herbst – vor kurze Zeit geschlossen werden. Aber es gebe in Lennep ja auch noch den „Post-Point“ in der Altstadt; der bleibe ohnehin erhalten. Auf die Schlagzeile angesprochen, die Post wolle sich von sämtlichen Filialen trenne, betonte die Regionalbeauftragte, dies gelte nicht für die 850 Postfilialen im Bundesgebiet, die seinerzeit der Poszbank zugeordnet worden seien, also auch nicht für die Filiale an der unteren Alleestraße in Remscheid.
„Das klingt sehr rosig, und vielleicht ist es das auch“, konstatierte Dr. Heinz Dieter Rohrweck. Er schob die Frage nach, warum die Post überhaupt das Gebäude am Bahnhof trotz genügender Parkplätze aufgegeben habe. „Und in den folgenden acht Jahren bis heute nicht geschafft hat, dafür eine andere Nutzung zu finden“, ergänzte Kreutzer. Doch da musste Susanne Lasogga-Lonnes passen: „Ich weiß nicht, warum wir damals aus dem Haus heraus gegangen sind.“
Die Kritik an einer zu späten Information der Öffentlichkeit über die Pläne der Post wie sie zurück: „Wir haben das Büro der Oberbürgermeisterin sehr früh darüber informiert, dass wir die Filiale in Lennep in einen Partnerbetrieb umwandeln wollen!“
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Sven Wiertz am :
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