Stachelhausen ist nicht das "Stiefkind" der Stadtplaner

Ein „Leuchtturmprojekt“ wünschten sich im April bei einem Bürgertreffen in der Denkerschmette die Mitglieder des „Bürgerkreises Stachelhausen“. Dr. Rainer Frantzen, der Inhaber der gleichnamigen Brennerei und Vorsitzende des Museumsvereins “Destille Frantzen“, äußerte damals die Sorge, „dass sich die Situation im Stadtteil zwischen Freiheitstraße und Honsberg/ Kremenholl in absehbarer Zeit nicht bessert“. Dass diese Sorge seitdem nicht geringer geworden ist, erfuhr Anfang August Bezirksvorsteher Bernd Quinting (CDU/Foto). Der Bürgerkreis hatte ihn zum Gespräch gebeten, weil die Gefahr bestehe, dass die Stadt den Ortsteil Honsberg in den Mittelpunkt des Projektes „Stadtumbau West“ stelle und Stachelhausen dann das Nachsehen habe. Was Quinting damals mit auf den Weg gegeben worden war, hat er erwartungsgemäß in seiner Fraktion „abgegeben“. Und dort wurde es aufgegriffen: In der ersten Ausschuss-Sitzung nach der Sommerpause, gestern im Bauausschuss, war auffällig, wie viele Fragen an Stadtplaner Hans Gerd Sonnenschein Stachelhausen betrafen.
Der wollte eigentlich nur etwas zur „Offene Planungswerkstatt Honsberg“ sagen, in der vom 18. bis 20. August Bürger und Bürgerinnen Gelegenheit haben, ihre Vorstellungen zur Gestaltung der neuen Mitte für den Honsberg gemeinsam mit Stadtplanern und Architekten zu erörtern (dazu hat die Stadt per Flyer alle Honsberger Bürger eingeladen). Doch auf den unterschwelligen Vorwurf des Bürgerkreises, in die Politik getragen, Stachelhausen sei das „Stiefkind“ der Planer, reagierte Sonnenschein prompt: „Für uns sind Honsberg, Stachelhausen und Kremenholl beim ‚Stadtumbau West’ gleichwertig!“
Ein Problem hat die Stadt allerdings: In Honsberg hat sie es im Wesentlichen nur mit einem großen Wohnungsbesitzer (GEWAG) zu tun, in Stachelhausen dagegen mit vielen. Und die sind nicht so ohne weiteres alle per Post erreichbar. Nicht, dass die Stadt die Adressen nicht kennen würde, aber – so Sonnenschein gestern, ohne dies näher zu erläutern – „aus Daternschutzgründen dürfen wir die Adressen nicht so einfach verwenden!“ (Da wäre eine nähere Erklärung durch die Verwaltung wünschenswert.)
Hinzu kommt, dass die Stadt bei den Planungen die Mitwirkung der Hausbesitzer voraussetzt. Im April war der Gegensatz deutlich geworden: Frantzen stand damals auf dem Standpunkt, erst wenn sich mit Fördergeldern die Infrastruktur verbessert habe, würden private Investitionen folgen. Sonnenschein dagegen meinte, Stadt und Bürger, hier speziell die Hausbesitzer, müssten die Projekte gemeinsam anpacken, müssten in einen Dialog miteinander kommen. Das konkretisierte der Stadtplaner gestern im Bauausschuss: „Geld für eine Planung geben wir erst aus, wenn wir wissen, dass die Grundstücksbesitzer mitmachen!“ Gleichwohl räumte Sonnenschein ein, dass die Infrastruktur eine große Rolle spielen wird. Sowohl in Honsberg als auch in Kremenholl müssten die „Eingangstore“ (Zufahrten) „breiter“ werden. Sonst werde es nicht gelingen, neue Familien in die Stadtteile zu holen.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt
Chronist am :
Chronist am :
Klaus Kowakowski am :
Hans Gerd Göbert am :
Chronist am :
Chronist am :
Chronist am :