Spielfest und erste Erfolge einer "Schadensbegrenzung"
„So’n Ding brauchen wir in Remscheid nur einmal“, stellte Donnerstag im Jugendhilfeausschuss Sozialdezernent Burkhard Mast-Weisz fest. Und meinte eigentlich: „… hätten wir in Remscheid überhaupt nicht gebraucht!“ Den sogenannten Werkzeug-Spielplatz am Hastener Ende der „Trasse des Werkzeugs“. Auf dem anfangs recht kahl und utopisch wirkenden Areal sah man spielende Kinder nicht allzu oft. Weil es an Geräten fehlte, auf/an denen sie spielen konnten. Das hat sich geändert, und heute Nachmittag sah man Kinder dort gleich dutzendweise. Zu einem kleinen „Spielfest“ nebst AGOT-Mobil hatten die Kitas „Hölterfeld“ und „Villa Kunderbunt“ eingeladen. Und weil sich zu mehreren viel besser spielt, waren viele Jungen und Mädchen gekommen – und einige hatten auch ihre Mütter und Väter mitgebracht. Seit der Kies durch Sand ersetzt worden ist und in dem einstigen „Kratern im Asphalt“ federnde oder sich drehende Spielgeräte stehen, kann tatsächlich von einem „Spielplatz“ gesprochen werden.
„Sich auf der neuen Trasse aufzuhalten, soll Spaß machen!" sagte Trassenplaner Professor Gerhard Kalhöfer am 17. Januar 2006 bei einer Bürgerhörung im Rathaus. Seitdem war allerdings keine Rede mehr von phantasievollen Spielgeräten mit Bezug zu Werkzeugen, die Kalhöfer sich für diesen Spielplatz vorgestellt hatte. Denn dafür fehlte das Geld. Hieß es jedenfalls, als Baudezernent Helmut Kennepohl im Rathaus noch schaltete und waltete. Insider sagen „wie es ihm gefiel…!“
Inzwischen steht fest: „kindgerecht“ war für diesen Spielplatz lange Zeit die denkbar schlechteste Beschreibung. Mal ganz abgesehen von den Sicherheitsmängeln, die noch zu beseitigen sind. Burkhard Mast-Weisz sprach am Donnerstag von „Schadensbegrenzung“. Und versprach, das sei der letzte Kinderspielplatz in Remscheid gewesen, der ohne Mitwirkung des städtischen Fachdienstes „Kinder- und Jugendförderung“ geplant worden sei (d.h. in alleiniger Verantwortung der Bauverwaltung). Soweit die Kurzfassung der Geschichte.
Dort, wo im Vorfeld die Kinder nach ihren Wünschen gefragt worden sind und diese dann in der Planung berücksichtigt wurden, hat es noch nie Negativ-Schlagzeilen gegeben. Man muss halt die dran lassen, die etwas von Wippen, Feder-Sitzen, Sandkästen, Pendeln Rutschen und Klettergerüsten verstehen. Das geschah auch beim „Werkzeug-Spielplatz“ in Hasten. Beteiligt waren die Hauptschule Hölterfeld, die Hastener Grundschule und die „Villa Kunderbunt“. Aber: Die Wünsche der Kinder wurden nicht berücksichtigt. Kennepohl brauchte das Geld, das für die Spielgeräte da sein sollte, offenbar an anderer Stelle der Trasse (Stichwort „Engpass“).
Daniela Kann, städtische Spielplatzmanagerin, und Ingrid Rosiejka, Leiterin der Kita „Villa Kunterbunt“ mussten das damals den enttäuschten Kindern erklären. „Sie haben nicht geschimpft, sondern nachvollzogen, dass Wünsche nicht immer in Erfüllung gehen“, erinnerten sich beide heute Nachmittag beim „Spielfest“ an der Trasse. Gemeinsam mit Kollegen des Gartenamtes hatte Daniela Kann vor dem Gespräch mit den Kindern geeignete Spielgeräte ausgesucht, und die wurden von den Jungen und Mädchen dann auch gut geheißen. Daniela Kann: „Auch jetzt ist der Platz noch nicht ideal. Aber mehr war nicht drin!“
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