Bürgerbus darf den Markt nicht bedienen
von Felix Staratschek
Wenn ich richtig informiert bin, haben die Verkehrsbetriebe ein Wörtchen mitzureden, wo der Bürgerbus fahren darf. Nun steht in der Zeitung und im "Waterbölles", daß dem Bürgerbus noch immer Fahrgäste fehlen und daß einige Fahrten (die Krankenhausfahrten) wieder eingestellt wurden.
1. Umsteiger müssen doppelt zahlen! Der Fahrpreis für den Bürgerbus ist bezogen auf Einzeltickets im Verkehrsverbund gut. Aber von einem günstigen Tarif kann nicht gesprochen werden, da für die Fahrt zu Stadtmitte eine zweite Busfahrkarte gekauft werden muss. Der Bürgerbus ist daher allenfalls für die Einkaufsfahrt nach Hasten attraktiv, zur Stadtmitte ist die Fahrt durch zwei Fahrkarten zu teuer.
2. Der Bürgerbus könnte durch kleine Linienänderungen deutlich mehr Fahrgäste bekommen: Der Bus muss in Wuppertal-Ronsdorf statt in der Clarenbach beginnen. Nach Remscheid können alle Fahrgäste auch in Hasten umsteigen. Aber Ronsdorf hat ein Ortszentrum mit guten Busanschlüssen zu Wuppertals Zentren. Hier wäre der Bürgerbus sogar preiswert, da der Fahrpreis Remscheid-Wuppertal die Zone B ist und eine Kombination aus Bürgerbustarif und Zone A für Wuppertal preiswerter wäre. Dies würde zum einen mehr Fahrgäste aus Grund und Westen bringen, aber auch Hastener ohne Zeitkarte (diese machen über 70% aller Busfahrten aus) würden dann den Bürgerbus zur Fahrt nach Wuppertal nutzen.
Die zweite Verbesserung wäre, den Bürgerbus ab Aue direkt nach Wuppertal Cronenberg zu führen. Es gibt keine Direktverbindungen zwischen Ronsdorf, Hasten und Cronenberg. Diese würde sich als normale Buslinie auch nicht lohnen! Aber für den Bürgerbus würde die Linienänderung genau die Fahrgäste bringen, die ihm noch für seine Wirtschaftlichkeit fehlen. Da in Wuppertal Ronsdorf auch ein Bürgerbus aufgebaut wird, sollten sich diese beiden Vereine koordinieren! Sonst "klaut" nachher der Ronsdorfer Bürgerbus dem Remscheider Verein noch in Grund und Westen die wenigen Fahrgäste!
Leider bin ich sehr skeptisch, ob diese Anregungen umgesetzt werden. Denn schon beim Krankenhausbus in Lennep haben Leserbriefe früh das Scheitern vorhergesagt, weil die Linienführung zu wenig Fahrgäste erschloss. Umsteiger zwischen Stadtbus und Bürgerbus waren wegen der zwei Bustarife für eine Fahrt unwahrscheinlich. Hier hätte eine Fahrt von der Trecknase über den Hasenberg und Hackenberg und die Lenneper Altenheime auch einige Innerortsverkehre anbieten könne, die die Stadtwerke nicht anbieten (Ohne Umsteigen vom Hasenberg zum Hackenberg und den Altenheimen). Es ist einfach traurig, das die Verantwortlichen für den öffentlichen Verkehr in Remscheid bewußt das Engagement aktiver Bürger vor die Wand fahren lassen.
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