Internetseiten der Stadt sind wenig benutzerfreundlich
Waterbölles-Kommentar
Ich glaube, es war vor drei Jahren, da hörte ich zum ersten Mal, der Internetauftritt der Stadt Remscheid werde demnächst barrierefrei – man arbeite daran. Barrierefreies Internet, besser: barrierefreies World Wide Web, bezeichnet nach dem Internetlexikon Wikipedia Web-Angebote, die von allen Nutzern uneingeschränkt und unabhängig von körperlichen oder technischen Möglichkeiten genutzt werden können. In der jüngsten Sitzung des Behindertenbeirats berichtete Vorsitzender Herbert Güthe zum wiederholten Male: „Die Stadt arbeitet dran“. Gut so. Wobei man am liebsten hinzufügen würde „Aber zack, zack!“, wenn die Finanzlage der Stadt nicht so desolat wäre. Merke: Ein barrierefreier Internetauftritt gehört nicht unbedingt zu den städtischen Pflichtaufgaben. Andererseits ist zu bedenken, dass Menschen mit Behinderungen, wie uns die Statistiker sagen, überdurchschnittlich häufig im Internet sind, angewiesen auf eine spezielle Aufbereitung der Webangebote.
Aber die - aus welchen Gründen auch immer - fehlende Barrierefreiheit ist nicht das einzige Ärgernis des städtischen Internetauftritts. Loggen Sie sich bitte mal ein (http://www.remscheid.de). Dann finden Sie rechts oben ein rot umrahmtes Feld, in das Sie einen Suchbegriff eingeben können. Nehmen wir zum Beispiel „behindert“. Die Suche führt zu mehr als 110 Unterseiten. Sie werden mit ihren Überschriften – und nur damit – angezeigt. Deren Aussagekraft tendiert gen Null. Beispiele: Rathaus/61/61Allgemein/index.htm, Rathaus/34/34Allgemein/index.htm oder Rathaus/30/30Allgemein/index.htm.
Ah ja! Man müsste also in diesem Fall unzählige Internetseiten öffnen in der Hoffnung, auf den gesuchten Inhalt zu stoßen. Wer das einmal versucht hat, versucht es kein zweites Mal. Zumal in vielen Fällen die Suche von vornherein ins Leere führt. Nehmen wir zum Beispiel den Begriff „Gebärdendolmetscher“. Wie Herbert Güthe in der Sitzung des Behindertenbeirates berichtete, gibt es in zwischen zwei Personen in Remscheid, die für Taubstumme dolmetschen können. Sucht man nach „Gebärdendolmetscher“ auf der Internetseite der Stadt Remscheid, bleibt die Seite leer. Da wünscht sich dann auch ein nichtbehinderter Internetnutzer: „Barrierefreiheit!“
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