Frauenförderung? Stadtwerke RS wirken beratungsresistent
Mit Frauenförderung haben die Stadtwerke Remscheid offenbar nicht viel im Sinn. Das belegen Zahlen aus dem jüngsten Frauenförderplan der Stadt, die Jutta Velte von den Grünen am Montag im Hauptausschuss als erstaunlich und „ausgesprochen peinlich“ bezeichnete. Und sie deutete an, die Aufsichtsratsmitglieder der Stadtwerke aus den Reihen der Remscheider Kommunalpolitiker stünden hier in der Mitverantwortung. Die städtische Gleichstellungsbeauftragte Christel Steylaers machte in der Sitzung klar: Nachholbedarf in Sachen Frauenförderung haben auch der städtische Kulturbereich und die Remscheider Entsorgungsbetriebe (REB).
„Außer der Volkshochschule Remscheid kenne ich keine VHS in Nordrhein-Westfalen, die keine einzige weibliche hauptamtliche pädagogische Fachkraft beschäftigt“, betonte Christel Steylaers. Die Stadtwerke bezeichnete sich als „beratungsresistent“, die REB als „traditionell männlich“. In ihrem Bericht (Stichtag 30.9.2005), der an den Frauenförderplan der Stadt aus dem Jahre 2002 anknüpft, wird festgestellt, „dass bei allen Fortschritten immer noch starke Ungleichgewichtungen bei einzelnen Berufsgruppen und Funktionen bestehen“ und die Haushaltslage der Stadt keine gezielten Neueinstellungen (von Frauen) möglich mache.
Das größte Defizit im Rahmen der Beschäftigung von Frauen bei der Stadt Remscheid sei die geringe Zahl weibliche Führungskräfte. Im Kulturbereich beispielsweise sind von 14 Beschäftigten in höheren Vergütungsgruppen nur drei Frauen (bei einem Frauenanteil von 60 Prozent im gesamten Kulturbereich). Uns insgesamt sind von 29 Abteilungsleiterstellen nur vier mit Frauen besetzt. „Selbst in der Privatwirtschaft befinden sich im Bereich des mittleren Managements 24 Prozent Frauen“, heißt es dazu in dem Bericht. Völlig „frauenfrei“ sei nach wie vor die Remscheider Feuerwehr. Ihr wird „dringend empfohlen, ein Konzept zur Gewinnung von weiblichen Nachwuchskräften zu erstellen“.
Die Mitglieder des Hauptausschusses nahmen den Bericht der Gleichstellungsbeauftragten zur Kenntnis, ohne groß darüber zu diskutieren.
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