"Hägener Mühle" geht auf 1579 zurück
Am 18. März 1579 erhielt „Peter uffm Hohenhagen“ die Erlaubnis, eine Kornmühle und eine Ölmühle zu errichten. Die Kornmühle ist der Standort der jetzigen Hägener Mühle; sie wurde für die Belange der Lenneper „Außenbürgerschaft“ auf dem Hohenhagen errichtet. Älter waren nur noch die Heintzen-, spätere Tacken- oder Tackermühle am Diepmannsbach, die Hermannsmühle am Walkbach (Diepmannsbach) und die Gerstauer Mühle am Morsbach. 1615 erhielt Peter auf dem Hohenhagen die Erlaubnis, in seiner Mühle zusätzlich ein "Schälgeläuf" für Hafer einzubauen, das aber nur für das Hohenhagener "Hausgesinde" bestimmt sein sollte. Bis 1677 liest man nichts mehr von dieser Mühle, und es wird vermutet, dass sie dem 30jährigen Krieg zum Opfer fiel. 1673 wird Hamman Krasch als Schwiegersohn des Remscheider Kronenwirts Engel vom Hagen als Besitzer der verfallenen Mühle genannt. 1677 wird sie wieder aufgebaut und dann von den Nachkommen Engelbert von Hagen (1653-1727) und Johann Wilhelm von Hagen (1692-1758) als Müller und zugleich Bäcker betrieben. 1787 wird die alte Mühle abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, der heute noch steht. Franz Adolf vom Hagen (1743- 1816), war der Erbauer der neuen Mühle. Sein Sohn Ferdinand (1779-1843) entsagte dem Müller- und Bäckerhandwerk, wurde Kaufmann, verkaufte die Mühle, erwarb in Evertsaue an der Wupper ein Hammerwerk und stellte Schlösser her.
1853 wurde die "Hägenermühle am Hägenerbach" von Friedrich Kratz mit einem mächtigen oberschlächtigen Wasserrad von 23 Fuß Höhe versehen. Es nahm im Inneren der Mühle zwei Stockwerke ein und wurde von dem höhergelegenen Teich durch ein 60 Zentimeter dickes Rohr mit Wasser versorgt. 1861 wird die Mühle als Fruchtmahlmühle von Mühlmann gezählt. 1866 erwirbt der neue Müller Ferdinand Leysieffen die Konzession zur Aufstellung einer Dampfmaschine. 1887 ist ein Besitzerwechsel vermerkt; ein Emil Hammes ("Müller und Becker") hatte die Mühle übernommen. Er arbeitete bis 1895 in Vollzeit, danach immer weniger, um dann 1901 den Betrieb ganz einzustellen. Bis dahin waren auch nur noch die Knet- und Häckselmaschinen durch Wasserkraft betrieben worden. Danach erfolgte ein großzügiger Umbau der Hägener Mühle in ein Wohnhaus. Der letzte Hammes zog vor vielen Jahren mit seiner Großbäckerei in das Industriegebiet Großhülsberg und produzierte dort weiter. (Aus: Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid Herausgegeben von Günther Schmidt Band 4 - Leyerbach, Diepmannsbach, Mückenbach)
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