Ärztehaus und Altenwohnungen über der Parkpalette
Nach längerer Zitterpartie scheiterten Mitte November 2010 endgültig die Pläne der Kölner Health-Center-Consulting GmbH (HCC), von der Stadt die marode Parkpalette an der Bergstraße in Lennep zu übernehmen, zu sanieren und auf dem Gelände ein Ärztezentrum zu errichten. Seit heute heißt es nun: Neues Spiel, neues Glück. Die Stadt hat einen neuen Investor gefunden, der ihr das „Problem Parkpalette“ (für dessen Lösung sie kein Geld hat) abnehmen will: Die Aachener „Kadans Real Estate GmbH“, eine Investoren- und Entwicklungsgesellschaft für Gewerbeimmobilien mit Muttergesellschaft in den Niederlanden.
Mit dem Bau und der Vermarktung von Ärztehäusern hat die Gesellschaft bereits gute Erfahrungen gemacht. „Ärzte, die sich für ein Ärztezentrum entscheiden, erhöhen ihren Patientenzulauf um 20 bis 30 Prozent“, berichtete gestern Abend im Haupt- und Finanzausschuss Geschäftsführer Ernest Meertens. Er zeigte sich zuversichtlich, in den nächsten sechs Monaten für den neuen „medipoint Lennep“ acht ansässige (Fach-)Ärzte und Therapeuten sowie ein Apotheker gewinnen zu können. Damit wären dann 70 Prozent der geplanten 2.600 Quadratmeter für Arztpraxen belegt. „Dann wäre für uns der Zeitpunkt gekommen, grünes Licht für den Bau zu geben.“
Bei Reduzierung des Parkraums der (dann renovierten) Parkpalette sollen darüber zwei dreigeschossige Gebäude entstehen, vorrangig das Ärztehaus Ecke Berg-/Poststraße und nachrangig „Betreutes Wohnen“ bergwärts, Richtung Bahnhof. An- und Abfahrten des Parkhauses sollen erhalten bleiben. „Das Ärztehaus wird optimal auf die Bedürfnisse der Ärzte zugeschnitten sein“, erläuterte im Ausschuss Roger Armbrüster vom Architektenteam „ars“ in Haan und Münster, das für „Kadans“ die Planung des Lenneper Projektes übernommen hat. „ars“ hat sich spezialisiert auf die Konzeption, Planung und Realisierung von Ärztehäusern, Gesundheitszentren, OP-Zentren und medizinischen Versorgungszentren. Dem Ärzten werde keine übergeordnete Organisation verordnet, betonte Armbrüster. Wohl aber könnten sie selbst Kooperationen mit Kollegen eingehen, um durch die gemeinsame Nutzung von Empfang, medizinischer Technik etc. Kosten zu sparen.
Auf die Frage von Wolf Lüttinger (FDP), mit welchen Mietpreisen denn bei anderen Objekten kalkuliert werde, antwortete Ernest Meertens: „Der Mietpreis beginnt bei elf Euro brutto.“ Aufgrund der modern zugeschnittenen Praxenräume sei es aber durchaus vorstellbar, dass ein Arzt im „medipoint Lennep“ auf eine geringere Miete und geringere Nebenkosten käme als in seiner jetzigen Praxis. Auf Lüttingers Nachfrage, ob für „Kadans“ denn auch ein Ärztehaus am Remscheider Hauptbahnhof interessant sei, war die Antwort kurz und knapp: „Nein!“
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