Preisträger: Mehr Lebensqualität in Remscheid ist ihr Ziel
„Ja, das Leben ist schön, auch wenn`s nicht immer leicht ist“ sang heute Abend im vollbesetzten Saal des Remscheider Rathauses Donatus Weinert. „Aufmunternd“, wie es Oberbürgermeisterin Beate Wilding treffend beschrieb, während sie in viele fröhliche Gesichter blickte. Dabei war allen im Saal bewusst: Viele Remscheider empfinden ihr Leben oft traurig und hart. Diesen Mitbürgern, speziell den Familien in dieser Stadt, das Leben lebenswerter zu machen, haben sich alle zum Ziel gesetzt, die da zum Abschluss des diesjährigen Wettbewerbs „für Kinder- und Familienfreundlichkeit“ zusammen gekommen waren. Hier gibt es das Bild in größer.
Der sei inzwischen – im dritten Jahr – zu einem Markenzeichen für unsere Stadt geworden, sagte Beate Wilding. Beim „Lokalen Bündnis für Familie“, entstanden aus der Projektgruppe „Leben“ des „Projektes Unternehmen Remscheid (pur), waren diesmal 86 Remscheider (mehr als doppelt so viele als im Vorjahr) benannt worden oder hatten sich beworben, deren Engagement für eine kinder- und familienfreundliche Gestaltung Remscheids eine Auszeichnung wert sei. Keine leichte Aufgabe für die Jury, daraus diejenigen 43 Bürger, Unternehmen, Vereine und Institutionen auszuwählen, denen heute „für herausragende Initiativen und Modelle familienfreundlichen Handelns“ Dank, Anerkennung, Beifall und Urkunden galten.
Die Jury, das war das „Lokale Bündnis für Familie“ (Constanze Epe, Eva Maria Kremer, Anke Mennenöh, Andrea Ohler, Claudia Schwarz, Sonja Clouth vom Die Wiege e. V. und Michael Ketterer von der Stadt Remscheid), verstärkt durch Wolfgang Schreiber und Thomas Bischzur vom RGA, Bernward Lamerz von der Bergischen Morgenpost und Sozialdezernt Burkhard Mast-Weisz. Sie zeigten sich beeindruckt von der „Vielfalt der Beiträge, dem hohen Engagement der Beteiligten, der Originalität der Beiträge“ mit dem Ziel einer größeren Lebensqualität von Familien in Remscheid. In diesem Jahr habe die Jury strengere Maßstäbe angelegt als im vorigen, sagte Anke Mennenöh. So sei niemand ausgezeichnet worden, zu dessen „Kerngeschäft“ die Kinderfreundlichkeit gehöre, so wertvolle Arbeit er auch leisten möge – zum Beispiel die Kindertagesstätten.
Die Auszeichnung für besondere Familienfreundlichkeit haben erhalten (kursiv Auszüge aus der Laudatio):
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Eislaufbahn vor dem Rathaus (Andreas Meike und Sascha Hilverkus sowie der Auszubildenden Ina Safenreider): Mit unermüdlichem Einsatz und jeder Menge kreativer Ideen haben Andreas Meike und Sascha Hilverkus vom Stadtmarketing vielen kleinen und großen Remscheidern eine riesige Freude bereitet. Sie haben ihre Idee mit einer ansteckenden Begeisterung und herausragendem Einsatz umgesetzt, haben Sponsoren gewonnen und ein hervorragendes Programm auf die Beine gestellt.
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Dieter Jahnke: … hat es sich in seinem Unruhestand zur Aufgabe gemacht, ehrenamtliche Helfer mit besonderen Fähigkeiten zu gewinnen. Er begeistert sie dafür, sich mit ihren Neigungen und Fähigkeiten für andere einzusetzen. So hat er viele Kurse und Freizeitangebote in Seniorenheimen angestoßen und das Leben vieler älterer Menschen bereichert. Besonderen Wert legt er auch darauf, Alt und Jung zusammen zu bringen. Er vermittelt zum Beispiel pensionierte Fachleute in Schulklassen, die den Jugendlichen ein besseres Bild über Berufe ermöglichen und sie von ihren Erfahrungen und Kenntnissen profitieren lassen. Ein Engagement zum besseren Verständnis der Generationen.
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Kinder- und Jugendwerkstatt Kremenholl „echt Kremig": Seit vier Jahren haben die Kinder im Kremenholl einen Ort, an dem für sie eine Vielzahl kreativer Freizeitmöglichkeiten angeboten wird. Von der Fahrradwerkstatt bis zum Malkurs, vom Spiele-Nachmittag bis zum vorweihnachtlichen Backen und Basteln Ieistet der Verein „Echt Kremig" ein verlässliches Programm für die Kinder des Stadtteils.Die Mitglieder des Vereins arbeiten eng mit vielen Partnern wie zum Beispiel der Musik- und Kunstschule zusammen und gewinnen sie für weitere Angebote in ihrem Haus. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag für das Aufwachsen der Kinder im Kremenholl.
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Lavazza Espresso Bar: Die Espressobar Lavazza im Alleecenter ist ein vorbildhaftes Beispiel für das soziale Engagement von Unternehmern. Ihr Chef Saivatore Lerose hat sich in den letzten Jahren immer wieder für die Belange von Kindern und Familien eingesetzt, zum Beispiel für die Remscheider Tafel, das Kinderheim und die BMX-Strecke. Zuletzt organisierte er die große Benefiz-Gala im Schützenhaus, bei der 4.000 € für den jungen Verein „Möhrchen" und damit für die Verpflegung bedürftiger Kinder erlöst wurden. Salvatore Lerose verbindet die vielfältigen Kontakte über seine Espressobar mit seinem sozialen Anliegen zum Wohle der Familien in Remscheid. Solche Unternehmer machen unsere Stadt lebenswerter, reicher und nicht zuletzt auch bunter.
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Mama Mia Müttercafe des Deutschen Kinderschutzbund Ortsverein Remscheid e.V.: Das Müttercafe des Kinderschutzbundes ist für sehr junge Mütter eine Anlaufstelle, die ihnen in ihrer besonderen Lebenssituation kompetente Beratung, Entlastung, Unterstützung und einen angenehmen Treffpunkt bietet. Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen leisten seit eineinhalb Jahren in diesem innovativen Projekt einen wichtigen Beitrag für junge Frauen und ihre Kinder. Gerade in dieser Situation ist Hilfe wichtig und für die Entwicklung der jungen Familien von großer Bedeutung.
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Nikolausaktion von „Die Schlawiner e.V.": 1.500 Bewohner in Klausen bekommen bald wieder Besuch vom Nikolaus. Besonders die Kinder freuen sich auf diese Aktion, die mittlerweile zur Tradition im Stadtteilleben in Klausen geworden ist. Dahinter stecken die Schlawiner, die mit vielen Helfern und viel Idealismus seit Jahren den Stadtteil prägen und bereichern.Durch Stadtteilfeste, Frauencafes, Ferienaktionen, Hausaufgabenhilfe und jede Menge weiterer Angebote für Alt und Jung hat der Stadtteil sehr gewonnen, besonders Familien fühlen sich hier wohl. Den Schlawinern ist es in ausgezeichneter Weise gelungen, dass sich alle Einrichtungen, Vereine und engagierte Bürgerinnen und Bürger mit einbringen und ihren Stadtteil lebenswerter machen! Sie sind ein wichtiger Motor für den Stadtteil und die Lebensqualität der Menschen.
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Karola Reininghaus: Ein Kind braucht einen Rat? Ein Pflaster? Eine aufmerksame Zuhörerin? Einen Trost? Frau Reininghaus, Hausmeisterin der Grundschule Kremenholl, hat immer Zeit für „ihre Kinder". Sie macht wesentlich mehr, als es ihre Arbeit als Hausmeisterin verlangt. Sie achtet darauf, dass die Kinder ihre Schule sauber halten, bei Festen hilft sie aktiv mit und kümmert sich um eine angenehme und persönliche Atmosphäre, mit einem Wort: Sie ist die gute Seele der Schule! Dieses Beispiel sollte Schule machen! Frau Reininghaus ist für die Kinder ihrer Schule Vorbild und einiges mehr, ihr liebevoller und aufgeschlossener Umgang setzt hohe Maßstäbe.
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Remscheider Tafel e.V.: Seit mittlerweile fast zehn Jahren gibt die Remscheider Tafel Bedürftigen ein warmes Mittagessen aus. Sie leistet damit einen außerordentlichen Beitrag zur Lebenssicherung von Menschen am Rande unserer Gesellschaft. Mit unermüdlichem Einsatz holen die über 50 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer Lebensmittel ab, kochen, portionieren und verteilen sie. Ihr Engagement ist so erfolgreich, dass sie die gespendeten Lebensmittel auch in Kindergärten und in viele Ausgabestellen im gesamten Stadtgebiet liefern können, so dass Woche für Woche 500 Personen unterstützt werden. Die Einrichtung und das Engagement der Helferinnen und Helfer sind für viele Familien eine große Hilfe und für Remscheid von unschätzbarem Wert.
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Magdalena Skopnick: Eine starke Frau für starke Frauen. Bis vor kurzem hat sie sich hauptamtlich bei der Polizei für junge Manschen in unserer Stadt eingesetzt. Jetzt engagiert sie sich ehrenamtlich, vor allem für Migranten und Migrantinnen. Sie setzt sich unermüdlich für die Lebenssituation insbesondere der Frauen in Migrantenfamilien in unserer Stadt ein. Sie ist streitbar, geht keinen Konflikten aus dem Weg, diskutiert mit Vereinen und ihren Repräsentanten, hinterfragt immer wieder Rollendenken und -muster. Sie besucht Frauengruppen und stärkt die Frauen in ihrem Selbstbewusstsein. Sie gewinnt das Vertrauen der Vereine und fördert den wichtigen Dialog der Kulturen in unserer Stadt. Ganz wichtig sind ihr Verbindungen zwischen den Vereinen, Schulen und Familien.
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Herbert Winterhager: … arbeitet seit über 15 Jahren für und mit Kindern und Jugendlichen aus Asylbewerberfamilien der drei Lenneper Übergangswohnheime. Seine Aktivitäten reichen von Hausaufgabenhilfe, Sprachförderung, Freizeitaktivitäten bis hin zu Hilfen für Familien in allen Problemlagen, zum Beispiel über die Begleitung bei Amtsbesuchen oder Schriftwechseln. Darüber hinaus unterstützt er Familien mit behinderten Kindern und arbeitet in der Integrativen Freitagsgruppe der evangelischen Kirchengemeinde Lennep tatkräftig mit - sowohl in der Gruppenarbeit als auch bei Wind und Wetter verlässlich jeden Freitag im Fahrdienst, ohne den für manche Familie die Teilnahme ihrer Kinder nicht möglich wäre.
Die Auszeichnung für Familienfreundlichkeit haben erhalten:
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Bürgerschaftliches Engagement: Bürgerhaus Süd e.V., Förderverein der Kindertagesstätte Lüttringhauser Str., Förderverein Integrative Tageseinrichtung Fürberg e.V., Förderverein Maria Montessori Remscheid e.V., IG Lüttringhausen - Niklausmarkt, IG Remscheider Stadtführer, Möhrchen e.V., Reinshagener Turnerbund 1910 e.V., Remscheider Kinder- und Jugendchor e.V., Remscheider Schwimm-Verein von 1897 e.V., „Together" Zeitung der integrativen Kindertagesstätte Fürberg, VfB Marathon Remscheid 1990 e.V. (Bambini-Mannschaft): Sie leisten in Ihrer Freizeit wertvolle Beiträge zur Verbesserung der Lebensqualität von Familien, zum gelingenden Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen und zur Begegnung der Generationen in Remscheid. Dieses Engagement ist nicht selbstverständlich, für eine kinder- und familienfreundliche Stadt jedoch unverzichtbar. Sie engagieren sich in vielen Bereichen, sei es im Sport, der Kinderbetreuung, in Ihrem Stadtteil oder für Menschen in besonderen Lebenslagen.
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Arbeitgeber, Dienstleistungen, Betriebe: Axel Prang Zerspanungstechnik, Praxis Dr. Baller, "Beckup" Nachhilfe (Andreas Beck), Praxis Dr. Diederichs, Praxis Dr. Hadjamu, Praxis Dr. Nolzen, Buchhandlung Potthoff, Praxis Dipl. med. Reimann, Praxis Dr. Schürger, Zahnärzteinitiative Remscheid c/ Dr. Kremer: Die Lebensqualität für Familien in unserer Stadt wird auch bestimmt von familienfreundlichen Arbeitsbedingungen und Arbeitszeitmodellen. Genauso von Dienstleistungen, die sich mit ihrem Angebot an den Bedürfnissen und Interessen von Familien orientieren. Dies kann die familienfreundliche Gestaltung über die Einrichtung einer Spiele-Ecke oder besonders kinderfreundliches Personal sein. Hier sind in diesem Jahr insbesondere viele Zahnärzte vorgeschlagen worden. Ihnen gelingt es, durch kindgerechte Ansprache, ein freundliches Umfeld, die geduldige Behandlung und familienfreundliche Praxisorganisation Kindern die Angst vorm Arzt zu nehmen.
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Einrichtungen, Institutionen: Die Wiege e.V., Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KinderCircus „Jonny Casselly", „Mobil und gesund statt kugelrund" Präventions-Initiative, „Moments f Music" Musikensemble für Kinder, „Remscheider Sommer" Kultur-Kooperationsprojekt, Schüler-Cafe des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums: Mit hoher Professionalität und viel Einsatz leisten sie unverzichtbare Beiträge für die Lebensbedingungen für Familien in unserer Stadt. Sie bieten Gesundheitsförderung, Bildung und attraktive Ferienangebote für Kinder und Familien, sie unterstützen die Familien in vielfältiger Weise von der Stärkung der Erziehungskompetenz bis zu kulturellen Angeboten. Diese Einrichtungen und die besondere Ausgestaltung ihre Angebote prägen die Kinder- und Familienfreundlichkeit in Remscheid.
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Engagierte Persönlichkeiten: Britta Bisterfeld, Roswitha Bruder, Renate Huss, Birgit Stern, Karl-Josef Wesseler: Menschen, die ihre Zeit und ihre Kraft für Kinder und Familien in Remscheid einsetzen, tun dies in vielfältiger Art und Weise - sei es in der Nachbarschaft, als begeisternder Kunstschulleiter oder gute Seele eines Schülercafes. Ihr außerordentlicher Einsatz ist nicht hoch genug zu würdigen und verdient unsere Anerkennung.
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