Kremenholler Bach: Aus Betonröhre zurück in die Natur
Nach vier trockenen Monaten ist der Kremenholler Bach, der im Hammertal in den Lobach mündet, nicht mehr als ein Rinnsal. Doch das kann sich bei einem Wolkenbruch schnell ändern. Denn an sieben Stellen fließt aus Rohren Regenwasser von Kremenholler Straßen in das ebenfalls streckenweise verrohrte Gewässer und staut sich dann in Regenrückhaltebecken. Die Rohre und Becken aus Beton galten einst als hochmodern. Doch das ist passé. „Zurück zur Natur“ ist jetzt die Devise. Und das ist gut so. Nunmehr setzen die Remscheider Entsorgungsbetriebe (REB) auf Retention. Unter einem Retentionsraum verstehen Wasserwirtschaftler ein natürliches Überschwemmungsgebiet. Und genau das soll nun in einzelnen „Stufen“, in denen sich das Regenwasser bis zu einer Höhe von einem Meter stauen kann, am Kremenholler Bach entstehen. Dafür wollen die REB 140.000 Euro ausgeben und weitere 10.000 Euro für die Sanierung eines im oberen Teil des Tales gelegenen Regenrückhaltebeckens. REB-Chef Michael Ziergiebl vor wenigen Tagen im Haupt- und Finanzausschuss: „Wir wollen im August mit den Arbeiten beginnen und hoffen, bis 2012 fertig zu werden!“
Die Renaturierung des Kremenholler Baches betrachtet Zirngiebl als ein „spannendes Projekt“, mit dem die REB Neuland betrete. Denn: „Was wir vorhaben, passt nicht so ganz in unsere rechtlichen Schemata!“ Weil in diesem Fall auch Flächen als Auen-Retentionsraum ausgewiesen und umgestaltet werden sollen, die der REB bzw. der Stadt Remscheid gar nicht gehören. Das setzt die Zustimmung aller (!) Besitzer der Grundstücke voraus, die der Kremenholler Bach durchfließt. Nur wenn allgemeines Einvernehmen hergestellt werden kann, lässt sich der avisierte Zeitplan auch tatsächlich einhalten. Zirngiebl: „Die andere Lösung wäre ein Planfeststellungsverfahren. Das aber könnte sehr langwierig werden!“
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