96 neue Ladepunkte für Remscheider E-Autos in 2022
Die Stadtverwaltung hat der Politik ein „Lade-Infrastrukturkonzept für Elektrofahrzeuge und Pedelecs für das Stadtgebiet Remscheid“ zur Beschlussfassung vorgelegt. Hiermit werden sich zunächst die vier Bezirksvertretungen beschäftigen, beginnend mit der BV Alt-Remscheid am 13. April, gefolgt vom Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Mobilität dem Hauptausschuss und schließlich dem Rat der Stadt (24. Juni). Erarbeitet hatte die Stadt das neue Konzept unter gutachterlicher Beteiligung des Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen, Aachen, und „energieschub Dr. Claudia Brasse“, Köln. In 2022 sehen die Gutachter in Remscheid einen Bedarf an 96 Ladepunkten bzw. ca. 50 Ladesäulen. Für 2025 wurden 191 Ladepunkte (≈ 100 Ladesäulen) errechnet, für 2030 957 Ladepunkte (≈ 480 Ladesäulen). Mit dem vorliegenden Konzept werde bei Qualifizierung der vorhandenen Ladesäulen und dem Ausbau der bereits vorhandenen Standorte die erste Marke für 2022 erreicht, so die Verwaltung. Auf der Grundlage der „Förderrichtlinie Elektromobilität“ übernimmt das Bundesverkehrsministerium 80.000 Euro für die Konzepterstellung; der Eigenanteil von max. 20.000 Euro kommt im Rahmen eines Kooperationsvertrages von der EWR GmbH.
Über die Bereitstellung der notwendigen Parkplätze entscheiden die Bezirksvertretungen. Die Parkerlaubnis auf den mit dem Schild „Parken“ (und dem Zusatz „Auto mit Stromkabel“ gekennzeichnet Plätze wird auf die Nutzung durch Elektrofahrzeuge beschränkt sein. Die Parkplätze werden der EWR GmbH für die Installation von Ladesäulen (AC-Laden, je Säule zwei Ladepunkte) zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus bietet die EWR GmbH weiterhin Privatkunden die Installation von Wallboxen (Privatkunden) bzw. Ladesäulen (Geschäftskunden) an. Mit dem öffentlichen Lade-Angebot könne die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs attraktiv werden für Autofahrer/innen, die ihr Elektroauto nicht zu Hause laden könnten, sondern auf eine öffentliche Infrastruktur angewiesen seien, heißt es in der Vorlage.
Vorgesehen ist, bis Anfang 2022 an 13 Standorten im Stadtgebiet 15 Ladesäulen mit 30 Ladepunkten zu errichten. Bis Anfang 2023 sollen dort bei entsprechender Auslastung weitere 22 Ladesäulen mit 44 Ladepunkten hinzukommen. Es handelt sich um elf öffentliche Standorte, die in der Zuständigkeit der Stadt Remscheid liegen. Dazu kommen zwei Standorte, bei denen Straßen NRW bzw. der Wupperverband zuständig sind.
Die EWR GmbH plant die Abrechnung des getankten Ökostroms mit einem sog. Fahrstrom-Tarif, an den sich ein „Ladeverfügbarkeitsentgelt“ anschließt. Der getankte Strom wird nach Menge (in kWh) abgerechnet. Das Auto kann jederzeit vom Ladekabel abgenommen werden und die Fahrt fortgesetzt werden. Soll das Fahrzeug vollständig betankt werden, so kann das Fahrzeug während der gesamten Ladezeit auf dem Parkplatz verbleiben. Das kann, je nach Ladeleistung der Batterie, mehrere Stunden dauern. Ist der Ladevorgang abgeschlossen und die Batterie gefüllt, so wird nach einer Karenzzeit von 30 Minuten ein Ladeverfügbarkeitsentgelt von der EWR GmbH erhoben. Damit sollen die Parkplätze, auf denen Fahrzeuge stehen, die vollständig aufgeladen sind, möglichst schnell für neu zu betankende Fahrzeuge verfügbar sein. Per SMS werden die Fahrerinnen und Fahrer über den Ladezustand ihres Pkw informiert und auf den Zeitpunkt der Erhebung des Entgelts und dessen Höhe hingewiesen. Die EWR GmbH möchte damit die Wirtschaftlichkeit der Ladesäulen erhöhen und einen hohen Umlauf auf den Parkplätzen erreichen. Die Autofahrerinnen und -fahrer haben somit die Gelegenheit, ihr Fahrzeug rechtzeitig abzuholen und die Erhebung des Ladeverfügbarkeitsentgelts zu vermeiden.
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