Februar 2011: Der Waterbölles blättert zurück
Remscheider Wirtschaftsjunioren (WiJu) stellten im Februar 2011 auf dem Friedrich-Ebert-Platz die Verkehrsschilder vor, die den Weg weisen sollten zu den befristet eingerichteten Kurzzeitparkplätzen auf der unteren Alleestraße. Aufgestellt wurden sie anschließend am Ebert-Platz gegenüber dem Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium bzw. beiderseits der Konrad-Adenauer-Straße. Ein Provisorium, das schon am 31. März zeitgleich mit der probeweisen Öffnung der Fußgängerzone für den Fahrzeugverkehr wieder endete.
In aller Stille stimmte die Politik Anfang Februar 2011 im nichtöffentlichen Teil der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses dem Verkauf des städtischen Schullandheims zu, der bereits zum, 12. Januar 2009 geschlossen worden war. Ein Käufer fand sich erst 2010 gefunden: Die evangelische Gemeinde Freiburg erwarb die Häuser (Baukosten: rund 1,8 Millionen Euro) und das 11.000 Quadratmeter große Gelände für 155.000 Euro. Die Abfindung für die städtischen Mitarbeiter des Schullandheims betrug 136.000 Euro. Alles in allem für die Stadt also kein gutes Geschäft.
„Wilding/Sonnenschein: Wenn das Private politisch wird“, war 2011 ein Waterbölles-Kommentar überschrieben. Er erschien am 5. Februar 2011. Tags zuvor hatte Oberbürgermeisterin Beate Wilding eine Verfügung unterschrieben, wonach der ihr seit April 2008 unterstellte Stadtplaner Hans Gerd Sonnenschein, damals Leiter des Zentraldienstes „Stadtentwicklung und Wirtschaft“, ab sofort wieder Dr. Christian Henkelmann, Dezernent für Bauen, Landschaftspflege und Kultur, unterstand. Zur Vorgeschichte heißt es in dem Kommentar: „Seit wann Oberbürgermeisterin Beate Wilding und Stadtplaner Hans Gerd Sonnenschein… ein Paar sind, weiß außer den beiden niemand genau. Aber dass dem so ist, weiß in Remscheid jeder, der sich intensiver für die Lokalpolitik interessiert. Reine Privatsache, sollte man meinen, keinesfalls ein Politikum.“ Doch zunächst sei Wilding blieb Sonnenscheins Dienstvorgesetzte geblieben, als sei nichts geschehen.“
Die Seniorenwohnanlage "em Dorp" nahm vor zehn Jahren auf dem Gelände des ehemaligen Lüttringhauser Hallenbades Gestalt an: Die Rohbauten standen damals, kritisch gesehen vom Vorstand des Lüttringhauser Heimatbundes ob einer „dürftigen Architektur mit wenig Grünflächen und lichtarmen Wohnungen, wie es beim „Kottenbutteressen“ des Vereins im Februar 2011 hieß. Seitdem ist in dem Neubaugebiet so manches Bäumchen gewachsen.
„Elektronische Medien sind aus dem Alltag und dem Unterricht nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile ist Medienkompetenz in allen Fächern gefordert. Das setzt selbstverständlich eine entsprechende Ausstattung voraus“, stellte vor zehn Jahren “ der damalige Vorsitzende des Ausschusses für Schule und Sport, Hans-Peter Meinecke, in einer Pressemitteilung von SPD, FDP und Grünen fest („Gestaltungsmehrheit erkennt EDV-Bedarf von Schulen an“). Vorgesehen sei, dass die Verwaltung in den nächsten fünf Jahren knapp 600.000 Euro im Jahr in die Ausstattung der Schulen mit modernen Medien investiere sowie 150.000 Euro in Wartung und Support. „Gut ausgebildete Kinder finden leichter Lehrstellen und Arbeitsplätze. Der selbstverständliche Umgang mit Laptop, Beamer und Power-Point sind mittlerweile unabdingbar“, betonte damals der Fraktionsvorsitzende der FDP, Wolf Lüttinger. Aber: Allen Beteiligten sei auch, dass damit noch nicht der wünschenswerte Stand der Technik in den Schulen erreicht sei. Doch die Haushaltslage erlaube es nicht, den Medienentwicklungsplan voll umzusetzen. Das änderte sich erst mit Corona…
Im Februar 2011 feierte das Remscheider Allee-Center mit einer "Ü30 Exklusiv"-Party als „100-prozentig zahnspangenfreier Zone“ seinen 25. Geburtstag. Der 35. Geburtstag blieb in diesem Februar unerwähnt. Wie hätte es in diesen Corona-Geiten auch anders sein sollen…