Infolge der Corona-Pandemie haben in der Schulverwaltung erhebliche Mehrarbeiten dazu geführt, „dass die Schulentwicklungsplanung nicht so vorangetrieben werden konnte, wie dies beabsichtigt war“. Das hat die Stadtverwaltung zur Sitzung des Schulausschusses am 20. Januar mitgeteilt und damit auch eine Anfrage der Wählergemeinschaft W.i.R. vom 13. Dezember beantwortet. Zugleich beschreibt die aktuelle Vorlage die ambitionierten Umbau- und Umzugsplänefür verschiedene Schulen, die den Schulausschuss in diesem Jahr noch mehrfach im Detail beschäftigen werden.
Die Hauptschule Hackenberg hat nach Angaben des Schulentwicklungsplaners Dr. Detlef Garbe eine stabile Anmeldeprognose (im Jahrgang 7 kommen zwei weitere Jahrgänge hinzu) und soll deshalb auch künftig ein wichtiger Bestandteil des Remscheider Schullebens bleiben. Ursprünglich war geplant, dass die Jahrgänge 7 und 8 zu den Jahrgängen 9 und 10 an den Teilstandort Wilhelmstraße ziehen sollten. Doch deie Corona-Pandemie machte einen Strich durch diese Rechnung (schlechtes Lüften / fehlender Abstand / keine Waschbecken bzw. Toiletten in den Pavillons); Der weitere Teil-Umzug von Lennep nach Remscheid wurde gestoppt. Inzwischen hat die Schule den Wunsch geäußert, den Hauptstandort zu erweitern und den Teilstandort an der Wilhelmstraße aufzugeben. Zur Sanierung des Hauptstandortes (Fassade, Dämmung, Fenster, Wände, Decken, Böden, Elektro) sind Landesmittel in Höhe von 3,2 Millionen € vorgesehen. Da diese nur bis zum 31. Dezember 2023 abgerufen werden können, wurde aufgrund folgender Plan entwickelt:
- Erweiterungsbau (ca. 1.000 m²) am Hauptstandort erstellen (mit den Landesmitteln)
- Die Schülerinnen und Schüler ziehen sodann in den Erweiterungsbau und in die Pavillons
- Danach wird der Hauptstandort saniert. (Die zusätzlichen Kosten von 3,6 Millionen € sollen im Investitionsprogramm für den nächsten Haushalt berücksichtigt werden)
- Nach der Sanierung sollen der Teilstandort Wilhelmstraße und die Pavillons in Hackenberg aufgegeben werden.
Für das Schulgebäude an der Wilhelmstraße hat die Stadt womöglich eine neue Verwendung: Sie könnte Teilstandort der Heinrich-Neumann-Schule werden; das wird jedenfalls derzeit geprüft. Die Förderschule hat aktuell drei Standorte (Gewerbeschulstraße, Engelbertstraße und Kreishaus). Da die beiden letztgenannten Standorte zu klein seien und haben kaum Weiterentwicklungspotential hätten und bei wachsender, veränderter Schülerschaft ein erhöhter Bedarf an Differenzierungsräumen bestünde, könnte der Teilstandort Wilhelmstraße (nach Aufgabe durch die Hauptschule Hackenberg ) für die Heinrich-Neumann-Schule inkl. der OGS zukunftsfähig ausgebaut werden.
Von allen Remscheider Grundschulen wurden aufgrund der Dringlichkeit (Schülerzahlprognosen) zunächst die folgenden Grundschulen weiter überplant: Reinshagen, Hackenberg, Walther-Hartmann, Am Stadtpark, Hasten, Dörpfeld, Kremenholl, Menninghausen mit den Teilstandorten Julius-Spriestersbach und Daniel-Schürmann. Für die Standorte Menninghauser Straße und Palmstraße der KGS Menninghausen soll ein neuer ausreichender Standort gesucht werden. Das neue Gebäude soll ausreichend groß sein, um die Schule und eine zukunftsfähige OGS mit Mensa unterzubringen. Der bisherige Hauptstandort in Menninghausen ist feucht sanierungsbedürftig (geschätzte Kosten: 1,2 Millionen €). Und der Standort Palmstraße (gemeinsam mit Julius-Spriestersbach und Daniel-Schürmann belegt) hat einen „dramatischen Platzbedarf“, so die Verwaltung. Die OGS Daniel-Schürmann führe bei einer OGS-Quote von 22 Prozent eine erhebliche Warteliste. „Somit muss für den Innenstadtbereich dringend eine Lösung erarbeitet werden.“ B
Bei Auszug der KGS Menninghausen könnte sich die GGS Daniel-Schürmann an der Palmstraße ausreichend ausbreiten und sogar zu einer dreizügigen Grundschule ausgebaut werden, um dem Anspruch der OGS auf eine Ganztagsbetreuung gerecht zu werden.
An der GGS Kremenholl wurde die Idee entwickelt, den Standort der GGS Kremenholl (Kremenholler Str.) und den Teilstandorts Berufskolleg Käthe-Kollwitz (Tersteegenstraße.) zu tauschen. Wenn der Teilstandort des BK Käthe-Kollwitz in das kleinere Gebäude zöge, hätte die GGS Kremenholl in dem größeren Gebäude ausreichend Platz mit einer auskömmlichen OGS.
Für die vier Remscheider Gymnasien liegen inzwischen Ausbaupläne samt Kostenrahmen vor, die mit den Schulen abgestimmt wurden. Die Verwaltung hat für das erste Quartal einen Durchführungsbeschluss erarbeitet und will ihn im 1.Quartal dieses Jahres im Schulausschuss und im Rat einbringen. „Sobald der politische Beschluss vorliegt, werden alle Standorte für externe Planungsbüros vorbereitet“, so die Verwaltung. Und auch eine Vorlage zur Hilda-Heinemann-Schule in Lennep ist in der Pipeline, da auch dort die Schülerzahl stark angestiegen ist und der Schulraum nicht mehrausreicht.