Auch der Bauausschuss lehnte eine Änderung der Pläne ab
An der Sitzung der Bezirksvertretung Süd (BV) am 25. April waren noch rund 40 Anwohnerinnen und Anwohner des „Sonnenhofs“ erschienen in der Hoffnung, die BV-Mitglieder von einigen ihrer Bedenken gegen den gleichnamigen Bebauungsplan überzeugen zu können. Gestern im Bauausschuss kam gerade mal ein halbes Dutzend. Denn in der Zwischenzeit war deutlich geworden, dass die Einwände der Bürger unberücksichtigt bleiben werden: CDU, FDP und SPD haben nichts gegen die geplanten Firsthöhen der neuen Wohnhäuser (bis zu 14,50 Meter) und auch nichts gegen vier Einfamilienhäuser in einem strittigen Quellgebiet (Stadtplaner Hans Gerd Sonnenschein: „Die Gutachter sprechen gar nicht von einem Quellbereich“).
Wieland Gühne (W.I.R.) zeigte sich zu Beginn der Diskussion über den Bebauungsplan „überrascht“, dass die drei Fraktionen glaubten, mit den Plänen der Verwaltung „den Anwohnern eine Freude machen zu können“ und wiederholte in der Sitzung noch einmal die drei bereits in der Bezirksvertretung abgelehnten Änderungsanträge der Wählergemeinschaft, konnte jedoch lediglich Günter Bender von den Grünen zu einem Ja zu diesen Anträgen bewegen. (Genauer: Zweimal stimmte Bender mit Gühne für einen Änderungsantrag; bei der ersten Abstimmung blieb seine Hand allerdings unten. Benders Selbstbekenntnis drei Sekunden später: „Das habe ich wohl verschlafen!“)
Gühne hatte zuvor die konstruktive Mitarbeit der Anwohner an den Werkstattgesprächen gelobt. Das St. Florians-Prinzip hatte dabei keinerlei Rolle gespielt. Eine so sachliche Mitarbeit habe er noch nie erlebt, meinte Gühne. Da hätten es die Anwohner verdient, dass sich die Verwaltung an die in den Werkstattgesprächen getroffenen Absprachen auch halte.
Und genau da schieden sich die Geister. York Edelhoff (SPD) meinte, der W.I.R. gege es mit ihren Bedenken lediglich um Wählerstimmen: „In jahrelangen Gesprächen mit den Bürgern ist ein vernünftiger Kompromiss zustande gekommen. Und jetzt will die W.I.R. mit dem Sahnelöffel den Rahm abschöpfen. Aber das sind wir ja gewohnt!" Auch Hans Herbert Wilke (CDU) betonte den Kompromiss: „Alle haben Federn lassen müssen!“ Damit steht das Ergebnis der Schlussabstimmung in der Sitzung des Hauptausschusses am 31. Mai fest.
In der kommenden Woche will sich die Bürgerinitiative mit Frank Köhn als Sprecher bei einem Rechtsanwalt Rat holen, welche Möglichkeiten sie jetzt noch hat, dait der Einzugsbereich des Preyersmühlebaches grüne Wiese bleibt.. Von einem schalen Nachgeschmack nach der Sitzung des Bauausschusses sprach Köhn gegenüber Henning Röser von der Bergischen Morgenpost. Dass die Anwohner gar nichts erreicht hätten, behauptet Köhn allerdings nicht. Ursprünglich sollten auf dem Gelände 88 Wohneinheiten entstehen. Jetzt sind es nur noch 46.
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