Landwirte erheben Einspruch gegen Fahrradstraße
„Antrag: Fahrradstraße durch das Feldbachtal“, titelte der Waterbölles am 9. Oktober 2021. Zur Sitzung des Rates der Stadt am 9. Dezember hatten die Fraktionen von SPD, Grünen und FDP den Antrag gestellt, eine „Fahrradstraße von der Engelsburg durchs Feldbachtal Richtung Kräwinklerbrücke“ einzurichten. In Absprache mit Straßen.NRW sei dafür die Zuwegung und die Überquerung der L 412 (Engelsburg) für Radfahrer sicher zu gestalten. Das Feldbachtal werde immer häufiger von Radfahrer*innen genutzt, um das Angebot rund um die Kräwinklerbrücke zu nutzen, aber auch um hier weitere ausgeschilderte Radverbindungen wahrzunehmen. Da die Straße schmal sei und ein gewisses Gefälle aufweise, seien Radfahrende durch die anderen motorisierten Verkehrsteilnehmer*innen erhöht gefährdet. Zur Sitzung des Naturschutzbeirats am 23. November (inzwischen abgesagt) hat die Ortsbauernschaft Remscheid schriftlich Bedenken geäußert. Diese Fahrradstraße „würde zu einer erheblichen negativen Beeinträchtigung der anliegenden landwirtschaftlichen Betriebe führen“, weshalb darum gebeten wird, „über alternative Verbesserungen für den Radverkehr nachzudenken“.
„Auf den landwirtschaftlichen Flächen entlang der Straße wirtschaften mehrere Remscheider Betriebe. Weiterhin liegen zwei Betriebe mit ihren Hofstreifen direkt an der Straße. Die Straße ist der einzige Zuweg zu diesen Flächen und Höfen“, heißt es in der Begründung. „Der zahlreicher werdende Fahrradverkehr auf der engen, einspurigen Straße stellt heute schon eine Herausforderung bei der Saat, Pflege, Düngung und Ernte der Flächen dar. Gerade bei gutem, sonnigem Wetter, wenn die Feldarbeiten anstehen, sind auch viele Erholungssuchende im Feldbachtal unterwegs. Nur bei gegenseitiger Rücksichtnahme und Ausweichen an geeigneten Stellen ist ein Aneinandervorbeikommen von Radfahrern und Wanderern und unseren großen landwirtschaftlichen Maschinen möglich. In der Regel gelingt dies. Im Pendelverkehr zwischen Feld und Hof bei der Ernte ist dies aber auch jetzt schon ein erheblicher Mehraufwand an Zeit für die Betriebe.“
Bei der Einrichtung einer Fahrradstraße befürchtet die Ortsbauernschaft weniger Rücksichtnahme der Radfahrer/innen auf den landwirtschaftlichen Verkehr. Die Strecke von der Niederfeldbach bis zur Engelsburg über fast drei Kilometer mit einer Höhendifferenz von ca. 80 Metern – insbesondere zwischen Oberfeldbach und Repslöh sei sie recht steil – werde von Radfahrer ohne E-Antrieb oft mit Schrittgeschwindigkeit befahren. „Wenn zunehmend mehr Radfahrer unsere Traktoren nicht mehr passieren oder überholen lassen, weil sie auf ihr Recht auf einer Fahrradstraße pochen, droht vor allem in der … Erntezeit ein hoher Zeitverlust. (…) Eine Fahrradstraße kann sinnvoll nur auf einer ebenen Straße eingeführt werden, aber bestimmt nicht auf so einer Steigungsstrecke.“ Alternativ werden in der Eingabe der Landwirte folgende Maßnahmen vorgeschlagen:
- Neuanlage mehrerer geschotterter Ausweichstellen
- Reduktion der erlaubten Höchstgeschwindigkeit auf der abschüssigen Straße von der Ortschaft Oberfeldbach nach Repslöh (mit einer sehr schlecht einsehbaren Kurve, die von Radfahrer oft so zu schnell befahren werden, dass sie vor einer entgegenkommenden landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine kaum mehr bremsen könnten), deshalb auch dort Anlage einer Ausweichstelle.
- Dauerhafte Installation des Straßenpollers, der den Durchgangsverkehr von Pkw zwischen Wuppersperre Engelsburg verhindern soll.
Die enge Straße im Feldbachtal könne nur bei Rücksichtnahme aller Beteiligten gefahrlos genutzt werden.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt
Heinz Wäscher am :
Fraktionen von SPD,Grünen und FDP am :
Chronist am :
Chronist am :
Bettina Stamm am :
Fraktion der Grünen in der BV Lennep am :
Ernst Bärwaldt am :
Colin Cyrus - Bezirksvertreter der Linken am :
Stefan Holzhauer am :
Eva Leonhardt am :
Brigitte Neff-Wetzel am :
Bernhard Dehler am :
Ernst Bärwaldt am :
Frithjof Grande am :
Fraktion der Grünen am :
Lothar Kaiser am :