Etwas Musikgeschichte zum nächsten Konzert
Pressemitteilung der Bergischen Symphoniker
Was hat Beethoven mit Russland zu tun? Gar nichts? Und hatte sein russischer Kollege Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski auch einen kompositorischen Experimentierkasten? Bei der Gegenüberstellung von Ludwig van Beethovens Streichquartett op. 59 Nr.1 F-Dur und dem Streichquartett Nr. 12 op. 77 in G-Dur von Mjaskowski werden die Besucher:innen des Kammerkonzerts der Bergischen Symphoniker am Sonntag, 23. Januar, um 11 Uhr im Teo Otto Theater erstaunliche Dinge erhören. Tatsächlich sind Beethovens Verbindungen zu Russland sehr schnell abgearbeitet. Außer vielleicht, dass der Auftraggeber der Streichquartette op. 59 per Zufall der russische Gesandte am Wiener Hof war. Andreas Kyrillowitsch Rasumowsky war allerdings nicht nur Diplomat, sondern auch Musikliebhaber und ein hervorragender Geiger. Er brachte die Quartette von Beethoven mit zur Uraufführung.
Beethoven in seiner ureigenen Art bedanke sich nicht nur mit der Verwendung einiger russischer Volkslieder, sondern mit einer bis dato ungewöhnlichen Länge und einer Tonsprache, die man heute als progressiv bezeichnen würde. Damals blieb die Musik den meisten Hörern gelinde gesagt unverständlich. Und hier ergeben sich doch Parallelen zu unserem zweiten Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Musikhistorisch irgendwo zwischen Tschaikowski und Prokofjew anzusiedeln, waren auch für ihn seine 13 Streichquartette ein Experimentierkasten und Erkennungsmerkmal für den jeweiligen Stil, der auch bei ihm mehrfach wechselte. In seinem Streichquartett Nr. 12 G-Dur op. 77 findet er zu einer volksliedhaften Einfachheit zurück. Es fällt schwer zu glauben, dass er Beethovens Streichquartette nicht kannte.
Es spielen Martin Haunhorst, Violine, Shino Nakai, Violine, Johanna Seffen, Viola, und Thomas Grote Violoncello. Kartenreservierung unter Tel. RS 16 2650 zu 15 Euro bzw. Jugendticket 6,50 € sowie an der Tageskasse. (Manuela Scheuber)
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