Sprachförderung von Migrantenkindern bleibt Dauerthema
„Zum neuen Schuljahr sieben Grundschulklassen weniger“, titelte der Waterbölles am 1. Februar. Die Mitteilung über die aktuellen Schülerzahlen zum Schuljahr 2010/2011 beschäftigte gestern auch den Integrationsausschuss. Besorgt über große Eingangsklassen zeigte sich Erden Ankay Nachtwein (Union). Sie regte an, der Ausschuss möge sich von der Verwaltung in der Sitzung am 27. April darüber näher informieren lassen, ferner über den Stand der Sprachförderung in den Grundschulen (siehe auch: Fast jedes dritte Kita-Kind spricht zu Hause kein Deutsch.)
In diesem Zusammenhang kam auch die Förderung der Jugend- und Bildungsarbeit in türkischen Elternvereinen durch Multiplikatorenausbildung zur Sprache. Schon seit 2008 bemüht sich das städtische Migrationsbüro darum, die Eltern derjenigen Vierjährigen an Sprachförderangebote heranzuführen, die nach dem Sprachstandtest an einer Sprachförderung teilnehmen. Mit Hilfe der freien Träger solle in Remscheid ein türkischer Elternverein gegründet werden, ohne dass religiöse oder sonstige Einflüsse Berücksichtigung finden. Das erfordere die Bereitschaft von türkischen bildungsorientierten Eltern, die nicht einem Moscheeverein angehören, berichtete deram 8. April 2008 unter der Überschrift „Migrationsbüro scheint dicke Bretter bohren zu müssen“. Im Integrationsausschuss stellte Waltraud Bodenstedt (W.i.R.) gestern fest: „Die Zeit drängt! Die Schulabschlüsse der Migrantenkinder lassen zu wünschen übrig!“ Den Zwischenbericht der Verwaltung zu dem vom Land geförderten KOMM-In-Projekt „Gemeinsam Remscheid gestalten“ nannte sie wenig informativ. Sie vermisse darin Angaben, welche Migrantenhilfsorganisationen „denn nun da mitmachen!“ Dazu soll am 27. April Bülent Arslan befragt werden, der Geschäftsführer des IMAP-Institutes. Als einen Grund für den schleppenden Fortgang des Projektes vermutete Erden Ankay-Nachtwein: „Wir müssen auch Menschen finden, die bereit sind zu unentgeltlicher ehrenamtlicher Arbeit“.
Dem besseren gegenseitigen Kennenlernen und der Einführung der neuen Ausschussmitglieder in die politische Arbeit („Fallstricke der Politik“) soll eine Klausursitzung dienen, mit deren Vorbereitung und Durchführung noch vor der Sommerpause der Integrationsausschuss die Verwaltung einstimmig beauftragte.
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