Die Bürger erwarten von OB Wilding Handlungskonzepte
von Frank Rößler
Am 11. März tittelte der Waterbölles: "OB Wilding: Das Wasser steht uns bis zum Hals!" Wenn das der damalige Stand war, wo steht dann die Wasserlinie aktuell? Übertrifft das Haushaltsdebakel 2010 die schlimmsten Defizitprognosen? Wann veröffentlicht die Kämmerin Schütte die nächste aktuelle Wasserstandsmeldung mit konkreten Zahlen? Wer in den vergangenen Wochen und Monaten die Oberbürgermeisterin Beate Wilding beobachtet hat, kann sich nicht des Eindrucks erwähren, dass sie nach ihrer Rolle in der Bewältigung der kommunalen Finanz- und Wirtschaftskrise immer noch sucht.
Man erinnert sich noch an die Beschwörungsformeln der omnipräsenten Beate Wilding im August 2009 vor der Kommunalwahl, dass Remscheid nicht so schlecht dastehe, wie es die Opposition und ihre direkten Konkurrenten um das Oberbürgermeisteramt glauben machen wollten. Das ist wohl das Geschwätz von gestern. Aktuell bekommt die breite Öffentlichkeit nicht sonderlich viel mit, wie die OB als Oberhaupt dieser Stadt und als Verwaltungschefin die Krise, die die schlimmsten Befürchtungen der Bevölkerung noch übertreffen wird, bewältigen will. Eigentlich ist sie gegen die unpopulären Maßnahmen der giftigen Sparliste, aber sie muss sie ja mittragen, so ihr Credo. Das ist, mit Verlaub, eine besondere Qualität von Krisenmanagement. Kann diese Form der dynamischen Unlust im Amt die Bevölkerung vom Sanierungswillen überzeugen? Eher nicht.
Remscheids Oberbürgermeisterin Wilding war nie eine große Rednerin. Doch seit man von ihr ein zupackende, kompetente und vor allem eine motivierende Rolle bei der Bewältigung dieser unzweifelhaft strukturellen Krise einfordert, hat sie auch an Unbekümmertheit und sympathischer Ausstrahlung verloren, mit der sie ihre Schwächen kompensierte. Außenstehende sahen in der Oberbürgermeisterin immer die Amtsperson, die sich die Nähe zu den Menschen bewahren wollte. Nun erwarten Sie von ihr Lösungen und ein Handlungskonzept aus der Krise. Dazu ist sie allem Anschein nach nicht in der Lage.
Die bereits beschlossene "Giftliste" und die noch folgenden Maßnahmen werden die Wut der zahlenden Bürger und Bürgerinnen vor allem auf die Oberbürgermeisterin lenken. Das faktische Versagen in der Krise wird nicht ohne Spuren bleiben. Geht OB Wilding als die "Schuldenmacherin" in die Chronik Remscheids ein? Es steht zu befürchten, dass Beate Wilding auf ihre größte Niederlage selbst ungebremst zusteuert.
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